Neue Schilder für den Hamburger Hafen

Bereits im Hamburger Hafenbereich installiert: digitale Informationstafeln für Verkehrsstörungen, Fotos: Arndt

Wird Verkehrsfluss verbessern: die neue Wegweisung. Peter Bischoff (l.) und Steffen Schwarz
Der Hamburger Hafen steht vor einer kleinen Zäsur: Denn die historisch gewachsene und für ortsunkundige Fahrer nicht immer „logische“ Wegweisung wird grundlegend verändert.
Das gab die Hamburg Port Authority (HPA) am Donnerstag bekannt. Die Maßnahme ist dabei nicht nur Kosmetik, sondern soll am Ende dazu beitragen, dass vor allem der Wirtschaftsverkehr schneller über das Hafenstraßennetz rollt und seine Ziele besser findet. Zur Einordnung: Rund 36.000 Fahrzeuge rollen täglich durch den Hafen. Dabei hat die Verkehrsmenge seit dem Wegfall des Freihafenstatus Ende 2012 noch weiter zugenommen, vor allem durch Individualverkehr, aber auch durch viele Handwerksbetriebe oder auch den gewerblichen Güterkraftverkehr. Bis zum Bestehen des Freihafen-status hätten diese Verkehrsteilnemer aufwändige Zollanmeldeverfahren durchführen müssen, weshalb diese Nutzer das sehr kompakte Hamburger Hafengebiet umfuhren.
Mit der Überarbeitung der Hafenausschilderung beschäftigt sich die HPA bereits seit mehreren Jahren. Sie folgt damit auch Entwicklungsschritten in anderen Wettbewerbshäfen. So hat beispielsweise der Rotterdamer Hafen, die Nummer eins in Europa, ein Nummerierungssystem eingeführt, das im City-Bereich bei „null“ beginnt und schließlich auf der rund 40 Kilometer wweiter entfernten Maasvlakte 1 und 2 im Bereich 9900 endet. Darüber hinaus hat man in Rotterdam – wie inzwischen auch in Hamburg – zusätzlich digitale Informationstafeln installiert, die wichtige Verkehrsbeeinträchtigungen aufzeigen, zum Beispiel lange Staus. „Wir haben uns das Rotterdamer System auch angesehen, um zu gucken, ob es für den Hamburger Hafen nutzbar ist. Doch der Abgleich zeigte, dass das so nicht sinnvoll ist“, berichtete Peter Bischoff, Projektleiter bei der Firma SHP Ingenieure aus Hannover. Das Unternehmen wurde von der HPA aufgrund seiner umfangreichen Erfahrungen im Entwickeln von Wegweise-Systemen als Systempartner in die Pflicht genommen. Und das sind die Eckpunkte des Hamburger Systems, das ab der kommenden Woche eingeführt wird. Steffen Schwarz, Projektmitarbeiter bei der HPA: „Wir gehen davon aus, dass die Maßnahmen im Juni abgeschlossen sein werden.“ Kosten: rund 1,1 Millionen Euro. Und das sind die zentralen Eckpunkte des neuen Systems: Es knüpft an die Hauptrouten der Lkw im Hafen an und beschreibt das Ziel mit einer Kombination aus einem von vier Buchstaben und einigen Ziffern.
Die Buchstaben A-D stehen dabei für die jeweiligen Hauptrouten im Hafengebiet, die sich anschließende Zahl für den jeweiligen Knotenpunkt, an dem sich ein bestimmtes Ziel befindet.Bischoff ist überzeugt: „So ist das neue Leitsystem auch für Ortsunkundige oder nicht deutsch sprechende Nutzerinnen und Nutzer schnell verständlich.“
Dank des neuen Systems werden sämtliche Informationen wie die städtische Wegweisung, die Führung zu den Containerterminals, zum Cruise Center Steinwerder (CCS) sowie die Wegweisung zu den Lkw-Parkplätzen auf einer Hinweistafel zusammengefasst. EHA