Neuer Rekord für den Hamburger Hafen

Fast im Kielwasser der „Munich Maersk“ machte ein weiterer neuer Megaboxer erstmals im Hamburger Hafen fest.

Am Container Terminal Altenwerder (CTA) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist am Wochenende die „NYK Falcon“ abgefertigt worden. Der 364,15 Meter lange, 50,66 Meter breite und 15,79 Meter tiefgehende Frachter mit 14.026 TEU entstand auf der Werft Japan Marine United (JMU) in Kure. Das von NK klassifizierte Schiff hat eine Tragfähigkeit von 139.335 Tonnen und ist mit 144.277 BRZ vermessen. Der Wärtsilä-Antrieb mit 42.180 kw sorgt für eine Geschwindigkeit von 24,4 Knoten.

Ebenfalls am Wochenende war am Sonnabend der Containerriese „Munich Maersk“ der dänischen Maersk Line auf seiner Jungfernreise im Hamburger Hafen eingetroffen (thb.info 4. August 2017 und THB 7. August 2017). Er kann 20.568 Standardcontainer (TEU) tragen und ist damit der bislang größte Boxencarrier, der jemals in Hamburg festgemacht hat. Die „Munich Maersk“ gehört zu der zweiten Generation der „Triple-E-Klasse“ und hatte zuvor in Bremerhaven angelegt. Die drei E stehen für Effizienz (Efficiency), Wirtschaftlichkeit (Economy of Scale) und Umwelt (Environment). Sie gehören zu den modernsten Transportschiffen der Welt. Die Maersk Line ist die weltweit größte Reederei.

Zuletzt war im Mai die „MOL Triumph“ als Rekordhalter und erstes Schiff der 20.000-TEU-Klasse in Hamburg eingelaufen. Mit 20.170 TEU fasst sie jedoch etwas weniger Container als die „Munich Maersk“. Als größtes Containerschiff der Welt gilt gegenwärtig die „OOCL Hong Kong“ mit 21.413 TEU, die vor gut einem Monat am 2. Juli in Wilhelmshaven anlegte, jedoch nicht nach Hamburg kam.

Äußerlich unterscheiden sich alle Mega-Frachter kaum noch; die Außenmaße liegen bei jeweils 399 oder 400 Meter Länge und rund 59 Meter Breite. Die unterschiedliche Tragfähigkeit ergibt sich aus dem jeweiligen Schiffsdesign und einigen speziellen Faktoren. Die Frachter sind nicht voll beladen, wenn sie den Hamburger Hafen anlaufen. Die „Munich Maersk“ transportierte 4454 Boxen nach Hamburg und sollte 2447 Container löschen sowie 1495 Boxen neu laden. Für den Hafen ist es eine große logistische Herausforderung, die großen Containermengen der Riesenfrachter in kurzer Zeit umzuschlagen und weiter zu verteilen, auf Bahn, Lkw und Binnenschiff.

Rein rechnerisch kommt mittlerweile ungefähr an jedem Tag ein Großcontainerschiff mit einer Kapazität von 14.000 TEU oder mehr in den Hafen. Auf den asiatischen Werften sind noch rund 50 Schiffe der 20.000-TEU-Klasse in Auftrag gegeben, die ebenfalls in den Ost-West-Verkehren eingesetzt werden. Sie lösen ältere Tonnage ab, weil sie wirtschaftlicher sind. Mit der Elbvertiefung, die gegenwärtig noch juristisch blockiert ist, würde die Zugänglichkeit des Hamburger Hafens für diese Schiffe erleichtert.

Am Sonntag lief die „Munich Maersk“ wieder aus und steuerte als nächsten Hafen Göteborg an. Das Schiff wird künftig regelmäßig im Rahmen der Maersk-Liniendienste Hamburger Hafen anlaufen, das nächste Mal am 28. Oktober. FBi/lno

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