Neues Reparaturzentrum für die Hafenbahn

Hamburgs europäische Spitzenposition als führender Eisenbahnhafen wird jetzt weiter gestärkt: In diesen Tagen nimmt die neu gebaute Güterwageninstandhaltung ihren Betrieb auf – offiziell.

Denn tatsächlich führt die unter dem Dach der Hafenbahn der Hamburg Port Authority (HPA) verankerte, acht Millionen Euro teure „Waggonwerkstatt“ bereits seit dem 1. Oktober des vergangenen Jahres Reparaturarbeiten am sogenannten Rollmaterial aus. Der Gesamtkomplex entstand auf historischem Hafenbahngrund in der Brandenburger Straße 19, unmittelbar am Spreehafen und in direkter Nachbarschaft zum wichtigen Rangierbahnhof Hamburg Süd.

„Wir haben mit dieser Einrichtung im Wortsinne eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft des Eisenbahnhafens Hamburg vollzogen“, ist Sebastian Doderer, Leiter Vertrieb Hafenbahn, überzeugt. Die alte, größtenteils noch aus den Vorkriegsjahren stammende Gebäudesubstanz des Technischen Betriebs der Hafenbahn wurde im Wesentlichen abgebrochen und durch großzügig bemessene und technisch top-ausgestattete Gebäude ergänzt.

Die Kernelemente der kompletten Anlage sind: Eine Werkstatthalle mit einer Gesamtlänge von 60 Metern und einer Breite von 21 Metern sowie zwei darin integrierten Gleisen mit einer Länge von zusammen 48 Metern. Ein Gleisstrang verfügt zudem über eine eigene Grube, so dass auch der Unterbau der Waggons optimal für die Fachkräfte erreichbar ist. Eine weitere, direkt angrenzende Halle beherbergt eine Art Logistikzentrum, in dem unter anderem gängige Ersatzteile für die unterschiedlichen Waggons kostenpflichtig zwischengelagert werden. Wichtig: Bei diesen Teilen handelt es sich um Fremdartikel, die im Auftrag zum Beispiel von Privatwageneinstellern abrufbereit vorgehalten werden, um bei Waggonschäden kurzfristig verfügbar zu sein. Als „Parkplatz“ für die zur Wartung oder Reparatur bestimmten Waggons steht eine sogenannte Vorstellgruppe zur Verfügung, insgesamt fünf parallel angeordnete „Schadgleise“ mit rund 600 Metern. Mit dem neuen Service-Zentrum, das durch den Verband der privaten Güterwagenhalter (VPI) offiziell anerkannt und als Fachwerkstatt für Dritte autorisiert und zertifiziert ist, gelang es der HPA, verschiedene, bislang über das Hafengebiet verstreute Fachbereiche unter einem Dach zusammenzufassen. Somit arbeiten im Gesamtkomplex rund 90 Beschäftigte.

„Mit unserer Werkstatt richten wir uns ganz gezielt an private Waggoneinsteller oder Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)“, ergänzt Doderer. Dabei wird ein breiter Strauß an technischen Service-Leistungen angeboten, und zwar nur für Waggons, nicht für Lokomotiven. Ebenfalls nicht ausgeführt und auch nicht angeboten werden technische Arbeiten an Waggonkesseln. Matthias Parbst, Leiter operative Instandhaltung Oberbau und Werkstatt bei der HPA, hält das gegen Rechnung auszuführende Service-Portfolio, das auch ganz normale Instandhaltung einschließt, dennoch für ausreichend: „Wir können bei technischen Problemen an den Waggons sehr kurzfristig eingreifen.“ Die Chance, dass es zu einer Störung kommt, ist durchaus gegeben. Schließlich rollen täglich mehr als 5000 Waggons über die Gleise der Hamburger Hafenbahn. Im Schadensfall können die betroffenen Waggons auch kurzfristig mit Spezialgerät zum Werkstattzentrum überstellt und dort dann umgehend repariert werden. Werkstatt-Leiter Torsten Flötenmeyer: „In der Startphase arbeiten wir hier im Ein-Schicht-Betrieb. Bei entsprechendem Aufkommen wird es aber einen Mehr-Schicht-Betrieb geben.

Doderer: „Mit dieser Einrichtung tragen wir auch mit dazu bei, dass sich die EVU und Waggoneinsteller auf ihr Kerngeschäft, den Eisenbahnbetrieb konzentrieren können. Wir sorgen dafür, dass das Material weiterhin zuverlässig rollt.“ EHA

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