„Peking“ mit 1100 PS im Hafen unterwegs

Die „Peking“ ist bereits im Hamburger Hafen unterwegs – allerdings nicht als Segelschiff mit vom Wind aufgeblähten Segeln, sondern mit 1100 PS. Eine Rangierlok der Baureihe V 90, die die HHLA-Intermodal-Tochter Metrans einsetzt, wurde durch die österreichische Künstlerin Gudrun Geiblinger farbenfroh mit verschiedenen Hamburg-Motiven bemalt.

Zu dieser Bilderserie gehört neben Hans Albers mit Schifferklavier auch ein Motiv der bei Blohm + Voss gebauten und 1911 vom Stapel gelaufenen „Peking“. Die künstlerische Vorlage schuf bereits in den 1990er-Jahren die Hamburgerin Angelika Kahl. Zu dem Zeitpunkt konnte sie noch nicht ahnen, dass ihr Werk einmal als Vorlage für eine Lokomotiv-Verzierung dienen würde. Und noch etwas um dieses Bild verdient Erwähnung. Der Schwiegervater von Angelika Kahl fuhr Ende der 1920er Jahre auf der „Peking“ zur See. Sein Sohn, Mathias Kahl, ist heute Vorsitzender des Vereins „Freunde der Viermastbark Peking e.V.“ Kahl wirkte bis zu seiner Pensionierung jahrzehntelang in leitender Position bei verschiedenen Schifffahrtsunternehmen, so unter anderem für Hamburg Süd und die ehemalige Senator Lines.

Er und die über 360 Mitglieder des Vereins fiebern bereits der Ankunft der auf der Peters Werft in Wewelsfleth frisch restaurierten „Peking“ entgegen. Noch in diesem Sommer soll es soweit sein. Der Segler gehörte einst zur Serie der „Flying-P-Liner“ der Hamburger Reederei Ferdinand Laeisz. Für sie umrundete die Viermastbark 34 Mal das Kap Horn. 1932 machte die „Peking“ ihre letzte Reise unter Segeln, wurde dann außer Dienst gestellt und zum stationären Internats-Schiff umgebaut. Nur vielen glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass die „Peking“ die Jahrzehnte überlebte. Im Sommer 2017 kam sie mit einem Dockschiff aus den USA zurück nach Deutschland. Sie wird künftig das „Flaggschiff“ des neuen Deutschen Hafenmuseums mit Verankerung im Hamburger Hafen sein, das 2025 eröffnet werden soll.

Die verzierte 291 038-8 entstand 1975 bei der MaK in Kiel. Die Lok gehört dem Unternehmen Sunrail, das sie an Metrans vermietet hat, zunächst für zwei Jahre. Hafen-Fans hoffen, dass die einmalige Lok nach ihrer Außerdienststellung einmal als besonderes Exponat an das Hafenmuseum an der Australiastraße gehen könnte. tja/EHA

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