Pumpstation für den Hamburger Hafen

Bevor die „Sauger III“ an ersten Einsätzen teilnimmt, wird sie den Sommer über getestet (Foto: Damen Shipyards Group)

Die Hamburg Port Authority (HPA) hat jetzt die Pumpstation „Sauger III“ von der niederländischen Damen Werft übernommen. Als maßgeschneiderte schwimmende Plattform soll sie künftig Ausbaggerungsarbeiten unterstützen.
Der Hafen der Hansestadt ist durch seinen 110 Kilometer flussaufwärts gelegenen Standort und einen Tidenhub von 3,6 Metern verstärkt auf solche Einsätze angewiesen. Dennoch sorgt die Aushebung von Sedimenten für reichlich Gesprächsstoff – auch auf politischer Ebene. Zuletzt kritisierte CDU-Logistikfachmann Ralf Niedmers die Situation als „Schlick-Schande“ (THB 13. Mai 2016) und führte aus, dass eine kleine Gruppe niederländischer und belgischer Baggerfirmen sich an der Hamburger Schlickthematik „eine goldene Nase“ verdiene.
Die niederländischen Schiffbauer fertigten zum ersten Mal eine Einheit für die HPA. Die 37 Meter lange und zehn Meter breite „Sauger III“ soll laut Damen optimal auf den Hamburger Hafen abgestimmt sein. Die Struktur der schwimmenden Pumpstation erinnert dabei an einen Ponton, der große Mengen Sediment aufnehmen kann. Mit Unterkünften an Bord bietet sie jedoch auch Platz für eine Crew. Die Kernausrüstung besteht allerdings aus zwei Pumpen, die mit den beiden rohrförmigen Armen an Deck verbunden sind. Diese können beispielsweise den Schlick von einer Barge aufnehmen und anschließend an Land befördern. Eine der Pumpen fügt dem Sediment dabei Seewasser hinzu, um einen flüssigen Zustand zu erreichen. Beim Durchfließen der Apparaturen wird der Bodensatz zusätzlich gesäubert, was eine sofortige und gefahrlose Weiterverwendung an Land ermöglicht.
Da die „Sauger III“ an Pfählen vertäut wird, besitzt sie keinen eigenen Antrieb. Über eine Landanbindung wird die Pumpstation mit elektrischer Energie versorgt. Für den operativen Betrieb wird lediglich eine zweiköpfige Besatzung benötigt, die von einem neuartigen Kontrollraum aus die Vorgänge steuert.
Pünktliche Lieferung
Das Schiff wurde nach deutschen Vorschriften gefertigt und vom Germanischen Lloyd klassifiziert. Vom niederländischen Hardinxveld schleppte es die 35 Meter lange und sechs Wochen alte „Noordstroom“ (IMO 9771705) nach Hamburg. In den kommenden Wochen wird die „Sauger III“ vorerst ausgiebig getestet und in Betrieb genommen, ehe sie ab Ende des Sommers für die Hamburger Hafenbehörde operiert. „Damen lieferte diese maßgeschneiderte Ausbaggerungsstation pünktlich und in einer guten Qualität“, freute sich HPA-Project Manager Jens Bald. Die auf der Werft in Hardinxveld gebaute Pumpstation wurde nach der Vertragsunterzeichnung im Dezember 2014 innerhalb 15 Monaten fertiggestellt. Sie gilt dabei als weiterer Schritt zur Erneuerung der HPA-Flotte. Zuletzt wurde diese auch um die „Alexander von Humboldt“ ergänzt (THB 4. März 2016). Das Baggerschiff ist mit vier weiteren Einheiten an den verkehrskritischen Bereichen des Hafens im Einsatz – dar unter „Hein“, „Amazone“, „Ijsseldelta“ und „HAM 317“. Zum Jahreswechsel erhielt die HPA außerdem die Eisbrecher-Neubauten „Johann Reinke“ und „Christian Nehls“ (THB 16. Dezember 2015). flu