Rekordtreffen im Hamburger Hafen

Ein äußerst seltenes Treffen von Großcontainerschiffen gab es in dieser Woche im Waltershofer Hafen. Durch das Überschneiden der Liegezeiten begegneten sich dort in zwei Stunden sechs große Containerschiffe und mehrere Feeder mit einer Stellplatzkapazität von insgesamt 66.200 TEU.

Die „CSCL Arctic Ocean“ (19.000 TEU) und die „Hanjin Sooho“ (13.102 TEU) wurden zusammen mit der „Sonche Trader“ (5303 TEU) und der „MSC Savannah“ (5711 TEU) am Eurogate-Terminal abgefertigt, während sich die „Thalassini Mana“ (13.808 TEU) und „CMA CGM Thames“ (9200 TEU) den Burchardkai teilten. Zusammen mit den ebenfalls im Hafen liegenden Schiffen „YM Wellhead“ (14.000 TEU) und „NYK Vesta“ (9012 TEU) erreichte die Stellplatzkapazität fast die Marke von 90.000 TEU. Die großen Feederschiffe wurden dabei nicht berücksichtigt. Das Zusammentreffen der Carrier bedeutet für den Hamburger Hafen einen Rekord. Die jetzt an einem Tag in Deutschlands größtem Seehafen versammelten Linienfrachter hatten vereint eine Stellplatzkapazität, die 1985 fast für einen ganzen Monat gereicht hätte. 1985 wurden pro Monat in Hamburg 95.000 TEU umgeschlagen. Der Gesamtumschlag im Hamburger Hafen belief sich 1985 auf 1,15 Millionen TEU.

Wie außergewöhnlich die Größen inzwischen sind, zeigt das Auslaufmanöver der „CSCL Arctic Ocean“. Das 399 Meter lange und 59 Meter breite Schiff wurde von zwei Koren-Schleppern durch den Parkhafen ins Elbfahrwasser gebracht. Während die „CSCL Arctic Ocean“ (IMO 9695169) die anderen Liegeplätze von HHLA und Eurogate passierte, wurden alle Containerbrücken hochgefahren. Der am 20. März dieses Jahres bei Hyundai in Dienst gestellte Frachter gehört zu den größten Containerschiffen, die Hamburg derzeit anlaufen. Die „CSCL Arctic Ocean“ ist das fünfte Schiff der „Globe“-Klasse. Für das laufende Jahr erwartet die Elbmetropole insgesamt bis zu 200 Anläufe von Schiffen mit mehr als 13.000 TEU.

Die logistischen Herausforderungen bei den zunehmenden Anläufen von Containerriesen rufen immer wieder das Thema Elbvertiefung auf den Plan. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte sich auf der 9. Nationalen Maritimen Konferenz für die Vertiefung von Elbe und Weser ausgesprochen. Es dürfe nicht zum Stillstand bei der Entwicklung der Häfen kommen, so Gabriel. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte, die vom Bundesverwaltungsgericht geforderten Nachbesserungen für die Projekte würden bald vorliegen. Das Verkehrsministerium habe die nötigen finanziellen Mittel sowohl für die Elbe- als auch für die Weser-Vertiefung vorgesehen. FB/fab

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