Rostock und Kiel skeptisch
Die Landstromversorgung von Kreuzfahrtschiffen ist aus Sicht des Seehafens Rostock aus ökonomischer und ökologischer Sicht keine praktikable und langfristig sinnvolle Lösung. Sie würde in der Gesamtbilanz nicht zur Senkung der Schiffsemissionen beitragen, sagte jetzt Hafensprecher Christian Hardt.
Die Summe aus dem Verbrauch von Ressourcen für den Bau einer Landstromanlage, der Zusammensetzung des Strommixes in Europa und der seltenen Nutzung dieser Technologie falle negativ aus. Sollte sich jedoch eine Kreuzfahrtreederei dazu entschließen, in eine Landstromanlage zu investieren, um die Emission ihrer Schiffe im Hafenbetrieb zu reduzieren, werde sich der Hafen konstruktiv damit auseinandersetzen.
Der Hafen Rostock beschäftige sich dagegen seit einiger Zeit mit der Bebunkerung alternativer Schiffstreibstoffe wie Flüssiggas. Ende Februar war das erste Frachtschiff im Rostocker Überseehafen mit LNG versorgt worden.
Landstrom dagegen ist auch im Kieler Hafen derzeit nicht relevant. Das Thema sei bei allen Anlagen geprüft worden, sagte Seehafen-Sprecher Ulf Jahnke. Es sei aber noch keine Wirtschaftlichkeit gegeben. „Wir würden uns deshalb wünschen, dass Landstrom von der EEG-Umlage befreit werden würde“, so Jahnke. Reedereien würden sich eher mit dem Einsatz von LNG beschäftigen. „Mit Tankladungen könnten wir sofort Schiffe mit Flüssiggas beliefern.“ Interessanter seien langfristig aber Hausgas-Anschlüsse. lno/fab