Rotterdam stärkt Shortsea

Umschlag 24/7 in Rotterdam: Der Terminal für den Kurzstreckenseeverkehr wird mit Hochdruck ausgebaut, Foto: Arndt
Rotterdam stärkt seine Marktposition als europäische Drehscheibe für den Kurzstreckensee- und auch Feeder-Verkehr.
Eine wichtige Säule in diesem Standortkonzept stellt dabei die Firma Rotterdam Short Sea Terminals B.V mit ihren Umschlaganlagen im Bereich des citynahen Waalhaven-Gebietes dar. Die Anfänge des RST an diesem Standort reichen dabei bis in die 1990er-Jahre zurück.
Jetzt bestellte die Terminal-Betriebsgesellschaft bei der Cargotec-Tochter Kalmar zwei weitere Umschlagkrane. Die sogenannten RMG (Railmounted Gantry Cranes) sollen im Zeitraum 4. Quartal 2019 beziehungsweise 1. Quartal 2020 ausgeliefert werden. Über den Auftragswert vereinbarten die beiden Unternehmen Stillschweigen.
Die Investition erfolgt vor dem Hintergrund weiterer Expansionspläne. Gegenwärtig werden über den verkehrstechnisch sehr günstig angebundenen Terminal – Binnen- und Seeschiff, Bahn und Lkw – rund 800.000 Container auf Jahresbasis umgeschlagen. Der RST grenzt mit seiner südwestlichen Terminalfläche direkt an das Rail Service Center (RSC) Rotterdam, das dem bahnseitigen Umschlag vorbehalten ist. Vom RST sind es nur wenige 100 Meter bis zur straßenseitigen Lebensader des größten europäischen Seehafens, der Autobahn A15. Sie ist ein Kern element des Rotterdamer Fernstraßenrings. Die A15 beginnt beziehungsweise endet im Bereich Maasvlakte I und II.
Die neuen Umschlaggeräte sind nach Unternehmensdarstellung besonders wirtschaftlich und zugleich leistungsstark. Ihre Hebekapazität beträgt 41 Tonnen. Die Spannweite zwischen den beiden RMG-Portal-Konstruktionen liegt bei 54 Metern.
Der Rotterdamer Terminal-Dienstleister hat sich inzwischen den Status eines Stammkunden für Kalmar erarbeitet. So erhielt das finnische Unternehmen im Frühjahr 2017 einen Auftrag über die Lieferung von zwei Umschlagbrücken. Die beiden STS-Krane (Ship-to-Shore) entstehen derzeit und sollen bis Jahresende betriebsklar sein. Bereits mit Vertragsabschluss wurde damals eine Option für die Lieferung von zwei zusätzlichen STS vereinbart. Die Umschlagbrücken wurden dabei in China gefertigt, und zwar bei der Firma Rainbow-Cargotec Industries (RCI), einem Joint-Venture in China. Die Techniker arbeiten zudem intensiv daran, dass die STS und die 2019/2020 erwarteten RMG optimal aufeinander abgestimmt sind. Beim Unternehmen RST sind derzeit rund 320 Mitarbeiter tätig.
Der Shortsea-Terminal in Rotterdam dient nach THB-Informationen auch in Hamburg als Vorbild für eine vergleichbare Anlage, die möglicherweise im Bereich von Steinwerder-Süd entstehen könnte. EHA