Russisches Erdgas erreicht Rotterdam

Auf dem Haken: Der russische LNG-Tanker-Gigant erreicht den Tiefwasserhafen Rotterdam sicher aus Sibirien, Foto: Behling
Mit dem Gütersegment „Flüssigerdgas“ liegt der Rotterdamer Hafen weiter auf Erfolgskurs.
Dieser Tage hatte der mit einer LNG-Ladung befrachtete, 2019 abgelieferte, eisverstärkte Spezialtanker „Nikolay Zubov“ (IMO 9768526) am Gate Terminal auf der Maasvlakte 1 festgemacht. An diesem Terminal, der seit 2011 operativ ist und von den Unternehmen Koninklijke Vopak NV sowie Gasunie NV getragen wird, wurde beim Eintreffen der „Nikolay Zubov“ auch der LNG-Tanker „Gaslog Saratoga“ (IMO 9638903) abgefertigt. In seinen Tanks befand sich eine Ladung LNG, die zuvor im neuen US-Terminal in Corpus Christi in Texas verladen worden war.
Der rund 299 Meter lange, über 55 Meter breite und mit 128.806 BRZ vermessene Tanker „Nikolay Zubov“ der neuen „Yamalmax“-Klasse gehört zu einer Serie von 15 Gastankern der russischen Staatsreederei Sovcomflot. Sie entstehen seit 2016 auf der Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering in Südkorea. Dabei handelt es sich um einen Großauftrag in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar.
Die „Yamalmax“-Klasse geht auf einen Konstruktionsentwurf der finnischen Aker Arctic zurück. Diese Tanker sind in der Lage, den westsibirischen Industriekomplex Sabetta ganzjährig ohne Eisbrecherhilfe anzulaufen. Sie können auch über zwei Meter dickes Eis bei Fahrt aufbrechen. Die für eine Tragfähigkeit von knapp 97.000 Tonnen ausgelegten Stahlgiganten stellen damit sicher, dass das in den arktischen Extremzonen geförderte Erdgas oder auch Rohöl kontinuierlich zu den verschiedenen Verbrauchermärkten, etwa in Westeuropa, aber auch nach Asien, sicher transportiert wird. Die zentrale Umschlag-Drehscheibe ist dabei der Industrie- und Hafenstandort Sabetta auf der sibirischen Jamal-Halbinsel. EHA/FB