SCA will Schiffsauslastung optimieren

Schnell ins Rollen gekommen: SCA Logistics und der Seehafen Kiel feiern die 500. SCA-Schiffsabfertigung, Foto: Behling

Erwartungen übertroffen: Kiels Oberbürgermeister Kämpfer freut sich über SCA, Foto: Port of Kiel

Berichterstattung im Blick (v. l.): Magnus Svensson (SCA Sourcing & Logistics), Eckhard-Herbert Arndt (THB), Jörn Grage (SCA Logistics GmbH), Dr. Dirk Claus (Seehafen Kiel) und Benjamin Klare (THB) mit einer Sammlung der bisher im THB erschienenen Artikel mit SCA-Bezug, Foto: Behling
Vom Kieler Ostuferhafen aus will SCA Logistics nordgehende Verkehre stärker vermarkten.
Seit gut zwei Jahren laufen RoRo-Frachtfähren des schwedischen Unternehmens zweimal pro Woche den Fördehafen an. Mehr als 1.000.000 Paletten und Rollen mit Papierprodukten wurden bisher aus Schweden nach Kiel geliefert – das entspricht fast 80.000 Lkw-Ladungen. „Es gibt viele Akteure, die gut zusammenarbeiten müssen, damit jeden Tag alles reibungslos funktioniert“, sagte Magnus Svensson, Präsident SCA Sourcing & Logistics, Montagnachmittag anlässlich der 500. SCA-Schiffsabfertigung im Kieler Hafen und am Nord-Ostsee-Kanal. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer des Seehafens Kiel, und Jörn Grage, Geschäftsführer der SCA Logistics GmbH, bestätigten die überaus gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit. „Gemeinsam sichern wir die Rohstoffversorgung von nahezu 1000 Verpackungs- und Papierverarbeitungsbetrieben sowie Druckereien“, so Svensson.
Für die Rückreise nach Schweden werden die beiden RoRo-Frachter von SCA unter anderem mit Stahl, Stückgütern oder Fahrzeugen beladen. Die Schiffe verfügen über eine Kapazität von jeweils 1100 TEU und sind Svenssons Angaben zufolge zu drei Vierteln ausgelastet. Die freie Transportkapazität wäre insbesondere für die Verschiffung von Autos, Kleintransportern, Landmaschinen oder Projektladung geeignet. Abfahrten in Kiel sind samstags und sonntags.
„Die Nähe zum Nord-Ostsee-Kanal passt hervorragend in unser Linien-Setup der SCA-eigenen Containerschiff- und RoRo-Flotte“, sagte Svensson. „In Kiel konnten wir darüber hinaus unser eigenes Netzwerk von Schifffahrtsagenturen in Deutschland komplettieren, das wir in der Nord- und Ostsee seit Jahrzehnten unterhalten.“ Nun hoffe das Unternehmen, künftig auch im Nord-Ostsee-Kanal als Schiffsagent für Reedereien tätig sein zu können. Dies wäre der nächste logische Schritt, für den man aber zunächst auf die Zustimmung der Behörden angewiesen sei. Der Kanal liegt für SCA auf einer wichtigen Schifffahrtsroute. Die Unternehmensgruppe distribuiert jährlich mehr als drei Millionen Tonnen Forstprodukte per Seeschiff im eigenen System und nahezu sechs Millionen Tonnen über ein Netzwerk von fünf europäischen Terminals.
„Die Ansiedlung der SCA Logistics ist ein großer Erfolg für Kiel“, sagte Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer. Die von SCA prognostizierten Umschlagmengen für den Kieler Seehafen hätten sich schnell bestätigt. Pro Jahr werden an der Förde insgesamt circa 800.000 Tonnen Forstprodukte umgeschlagen. Svensson: „SCA geht von einer sich fortsetzenden positiven Mengenentwicklung ihrer Exporte von Schweden aus – nicht zuletzt, weil die Verdopplung der Produktionskapazitäten im Zellstoffbereich im Sommer 2018 abgeschlossen werden konnte und sich nun auf eine Million Tonnen beläuft.“
Am 17. Januar wird Kiels Hafenchef Claus die Umschlagzahlen für 2018 vorlegen und auf die Pläne für 2019 eingehen. bek