Schlick-Problem soll bis Ostern gelöst sein

Im Hamburger Hafen ist derzeit auch der holländische Hopperbagger „Ijsseldelta“ im Einsatz, Foto: Zech
Schleswig-Holstein strebt bis Ostern nächsten Jahres eine förmliche Entscheidung über die weitere Verklappung von Elbschlick aus Hamburg an.
Zunächst sind für Dezember Gespräche zwischen der Hamburger Hafenbehörde, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu den fachlichen Grundlagen geplant, sagte jetzt eine Sprecherin des Umweltmi nisteriums in Kiel. Dann folge eine abschließende Bewertung.
Im Jahr 2008 hatte Schleswig-Holstein sich bereit erklärt, 6,5 Millionen Kubikmeter Elbschlick etwa 15 Kilometer südöstlich von Helgoland zu entsorgen. Das Volumen ist fast ausgeschöpft, so dass eine neue Lösung erforderlich wird. Auch für Schleswig-Holstein ist die freie Zufahrt zum Hamburger Hafen von hoher wirtschaftlicher Bedeutung, so Ministeriumssprecherin Nicola Kabel. Für eine neue Lösung würden alle Optionen nach ökologischen Kriterien geprüft.
Derzeit liegen sieben Varianten auf dem Tisch, darunter sind auch Orte in der westlichen Tide-Elbe und in der Außenwirtschaftszone, für die der Bund verantwortlich ist. „Für uns geht es dar um, die Variante zu finden, die die geringsten negativen ökologischen Wirkungen in den sensiblen Naturräumen hätte“, sagte Kabel. Zu einer nachhaltigen Lösung gehöre auch, dass Hamburg Maßnahmen zur Reduzierung des Sedimentes und der Schadstoffe im Sediment ergreife. „Wir sind sicher, dass eine Lösung für Hamburg gefunden werden wird und dass sie die Ökologie, Wirtschaftlichkeit und politische Akzeptanz so weit wie möglich berücksichtigt“, sagte die Sprecherin.
Zuletzt hatte der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) massive Kritik auch an der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) geübt. Sie habe vertraglich zugesicherte Verkehrsverhältnisse wie notwendige Wassertiefen in Hafenbecken nicht gewährleisten können. Wegen zunehmender Ablagerung von Sedimenten (Verschlickung) waren etliche Terminals nicht mehr erreichbar. Schiffe mussten umgeleitet werden. „Das hat es in diesem Ausmaß in der Nachkriegsgeschichte des Hafens noch nicht gegeben“, erklärte UVHH-Präsident Gunther Bonz. Ein HPA-Sprecher verwies auf besondere Witterungseinflüsse und einen niedrigen Sauerstoffgehalt der Elbe. Im Sommer dürfe nicht gebaggert werden. Die Länder und der Bund bemühten sich gegenwärtig, eine dauerhafte und nachhaltige Lösung für das Problem zu finden, wo das Baggergut aus dem Hamburger Hafen abgelagert werden kann. FBi/lno


