Schüttgut gewinnt in Rostock an Bedeutung

Das Fähr- und RoRo-Segment hat für den Rostocker Überseehafen zwar weiter eine große Bedeutung. Doch auch der Schüttgut-Umschlag wächst weiter stark. Damit wird Rostocks Position als wichtiges Getreideumschlag, -lager und Verteilungs-Zentrum im Ostseeraum weiter gefestigt.

Wie die beiden Geschäftsführer von Rostock Port, Dr. Gernot Tesch und Jens A. Scharner, bei der Präsentation der Umschlagzahlen 2019 jetzt bekannt gaben, kam der Schüttgutumschlag im Berichtsjahr auf rund 5,9 Millionen Tonnen und lag damit um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Zur Erinnerung: Der Gesamtumschlag des Überseehafens, der in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert, lag 2019 bei gut 25,7 Millionen Tonnen (plus 0,4 Prozent)

„Insbesondere der Umschlag von Weizen und Gerste verzeichnete Zuwächse“, so Tesch. Im Vergleich zu 2018 wurden bei dieser Getreideart rund 440.000 Tonnen mehr über den Warnow-Hafen verschifft. Der Umschlag von Roggen hingegen reduzierte sich um 60.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahresniveau. Mit einem Jahresergebnis von etwa 2,6 Millionen Tonnen – ein Plus von 16 Prozent – ist der Getreideumschlag die dominierende Schüttgutart im Überseehafen, so das Hafenmanagement.

Einbußen gab es hingegen bei Bauzuschlagstoffen wie dem Umschlag von Splitt. Von diesem Gut wurden 180.000 Tonnen weniger umgeschlagen. Der Kohleumschlag, ausgerichtet auf das örtliche Kohle-Großkraftwerk, reduzierte sich um gut 90.000 Tonnen. Der Umschlag von Düngemitteln pendelte sich auf etwa 680.000 Tonnen ein, der von Zement bei 300.000 Tonnen und der von Raps bei 460.000 Tonnen. Damit wurde in etwa das Vorjahresniveau bestätigt. Der Umschlag von Flüssiggütern lag mit 3 Millionen Tonnen etwa 700.000 Tonnen beziehungsweise 30 Prozent über dem Vorjahresniveau. Insbesondere die Rohölimporte im ersten Halbjahr 2019 trugen laut Management „zum außerordentlichen Ergebnis bei“. Im Berichtsjahr wurde in Rostock zwar mehr Gasöl umgeschlagen, jedoch weniger Rohbenzin (Naphtha).

Das Geschäft mit wertschöpfungsintensiven Stückgütern lag 2019 „leicht über dem Vorjahresniveau“. Unterm Strich standen zum Jahresende gut 570.000 Tonnen. Während vor allem die Verladung von Blechen, Windkraftanlagen und -flügeln zulegte und auch die Bilanz bei wichtigen Produkten wie Zink und Krananlagen besser als im Jahr 2018 war, wurden weniger Rohre über die Kaikanten gehievt.

Das Brot- und Buttergeschäft für den Ostsee-Universalhafen, RoRo- und Fähr-Ladung, stand im Berichtsjahr mengenmäßig unter einem negativen Vorzeichen. Mit 16,2 Millionen Tonnen lag das Ergebnis um gut 700.000 Tonnen oder vier Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens Rostock betrug damit noch 63 Prozent.

Die Anzahl der Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg nahm im Berichtsjahr aus Management-Sicht „erfreulicherweise stark zu“: Das per Schiff transportierte Waggonaufkommen stieg von 15.605 Einheiten auf 18.388 Waggons (plus 18 Prozent). Scharner: „Der Überseehafen Rostock ist ein bedeutender Eisenbahnhafen an der deutschen Ostseeküste. Rund ein Fünftel aller im Hafen umgeschlagenen Güter werden per Bahn an- und abgefahren.“

Der Umschlag im intermodalen Verkehr Schiff/Schiene/Straße (KV) stieg 2019 um 11,5 Prozent auf 87.000 Einheiten. Das Fahrplannetz ist inzwischen sehr dicht. So verkehren aktuell wöchentlich 30 Kombiverkehrszüge im Hinterland, und zwar auf der Achse Rostock-Verona 15, nach Cervignano 3 – beide in Norditalien – von und nach Brünn 3 Zugpaare und nach dem tschechischen Lovosice 4 Zugpaare. Zudem rollen nach Wuppertal 3, nach Halle/Schkopau 1 und nach Curtici in Rumänien 1 wöchentliches Zugpaar. Aus Sicht des Hafens ist dabei „sehr erfreulich“, wie sich die südöstliche Verkehrsachse entwickelt. In ihr sieht das Management „weiteres Wachstumspotenzial“. Insbesondere nach Tschechien würden die Verbindungen weiter ausgebaut. So werde zum Beispiel ab Februar die Verbindung nach Lovosice um eine weitere wöchentliche Abfahrt aufgestockt. EHA

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