Schulterschluss zwischen Elbe-Anliegern

Der Hafen Magdeburg und der Hamburger Umschlagbetrieb C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG wollen enger zusammenarbeiten.

Entsprechende Unterredungen bestätigte Karl-Heinz Ehrhardt, Geschäftsführer der Transportwerk Magdeburger Hafen GmbH, dem THB am Rande des jüngsten Eisbeinessens der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten. Dabei ruht der Fokus auf dem Seehafenhinter landverkehr.

Ein wichtiger Impuls zu diesen Gesprächen ging dabei von der forcierten Hinwendung des Binnenhafens zum Segment Primär- und Sekundärmetalle aus. Dafür sorgen wiederum enge Kontakte zu internationalen Rohstoffhandelshäusern aus der Schweiz, Singapur und Hongkong als Auftraggeber.

Die in Rotterdam verankerte C.-Steinweg-Gruppe gehört gemeinsam mit ihrer Hamburger Tochtergesellschaft zu den größten LME (London Metal Exchange)-akkredierten Lagerhaltern. Ehrhardt: „Das Unternehmen ist daher ein prädestinierter Gesprächs- und Kooperationspartner für eine verlängerte Dienstleistungskette in das Hinterland.“

„Weitere Anknüpfungspunkte und Ergänzungsmöglichkeiten“ erkennt Ehrhardt auf dem Gebiet Anlagen- und Schwerlasttransporte. Auch in diesem Segment seien die beiden Unternehmen aktiv. So wird der Südwest Terminal auf dem Kleinen Grasbrook regelmäßig von Projekt- und Schwergutschiffen angesteuert, die entsprechende Kolli laden oder löschen.

In Magdeburg fallen unter anderem größere Mengen Windkraftanlagenteile an. Das Unternehmen Enercon hat ein großes Fertigungswerk in direkter Hafennähe gebaut und nutzt die kurzen Wege zur Kaikante. Darüber hinaus gibt es im Elbehafen auch noch weiteres Anlagen-Geschäft mit anderen Industriegroßkunden.

In die Gespräche wurden auch die Möglichkeiten des auf den Schwergutumschlag spezialisierten, rund 45 Kilometer weiter südöstlich von Magdeburg gelegenen und ebenfalls zum Land Sachsen-Anhalt gehörenden Elbehafens Aken mit einbezogen. Synergieeffekte zugunsten des „Systems Wasserstraße“ könnten vor allem dann freigesetzt werden, wenn es zu kritischen Wasserständen auf der Elbe kommt. Mit seiner Schiffbarkeit bei vier Metern an 365 Tagen bestehen in diesem Binnenhafen derzeit keine Transporteinschränkungen. Ehrhardt: „Mit seiner Lage am Treffpunkt von Mittellandkanal, Elbe-Havel-Kanal und Elbe, dem Wasserstraßenkreuz Magdeburg, bietet der Hafen eine gute Ausgangssituation für den Umschlagverkehr.“

Aken kann als Hafen auf eine 125-jährige Geschichte zurückblicken. Neben Schwergut werden über die Kaianlagen auch Container umgeschla gen.

Die Transportwerk Magdeburger Hafen GmbH rechnet in diesem Jahr mit einem Binnenschiffs-Umschlag von gut 3,5 Millionen Tonnen, ergänzt um etwa 1,3 Millionen Tonnen im Bahnverkehr. Bei einem Umsatz von rund zehn Millionen Euro wird der Hafen in diesem Jahr vor aussichtlich einen Gewinn vor Steuern von knapp zwei Millionen Euro erwirtschaften. Bei der Hafengesellschaft sind aktuell 77 Mitarbeiter beschäf tigt.

Das Unternehmen C. Steinweg stellte eine der tragenden Säulen des konventionellen Seegüterumschlags in Hamburg dar. Der Südwest Terminal erstreckt sich auf einer Fläche von rund 18 Hektar. Hafenumschlag findet hier bereits seit 1858 statt. Aktuell wird der Terminal um weitere 40.000 Qua dratmeter erweitert, was über die Teilzuschüttung eines Hafenbeckens erfolgt.

Zum Terminal gehören sechs Liegeplätze mit einer Gesamtlänge 1350 Metern. Für den Umschlag stehen fünf Krane mit einer Hebekapazität von bis zu 300 Tonnen zur Verfügung. Für die wettergeschützte Einlagerung einer Vielzahl von Erzeugnissen bietet die Anlage mehr als 60.000 Quadratmeter Hallenflä che.

Der nach ISO 9001 und ISO 14001 zertifizierte Betrieb beschäftigt in Hamburg 110 Mitarbeiter. Die C.-Steinweg-Gruppe ist aktuell mit 101 Standorten in 47 Ländern vertreten. EHA

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