„Schutz der Umwelt ist für uns Programm“
„Der Schutz der Umwelt und ein angemessener Umgang mit den Ressourcen sind für uns Programm“, sagt Robert Howe, Geschäftsführer der Hafengesellschaft bremenports.
Der Klimaschutz spiele bei dieser Nachhaltigkeitsstrategie eine zentrale Rolle: „Die maritime Infrastruktur mit ihren Schleusen, Brücken und Bahnanlagen muss ihren Energieverbrauch weiter verringern, die Firma bremenports mit ihren Büros, Werkstätten und Arbeitsschiffen ebenfalls.“
Die Bemühungen der Hafenmanager zahlen sich inzwischen aus: Zuletzt (2014) sank der Energieverbrauch um 7,5 Prozent auf etwa 18 Millionen Kilowattstunden. Die damit verbundenen Kohlendioxid-Emissionen gingen im gleichen Jahr auf 2993 Tonnen zurück (2012: 3740 Tonnen).
Damit gebe man sich aber längst nicht zufrieden: „Mittelfristig werden wir den Ökostromanteil weiter erhöhen“, berichtet Howe. „Außerdem wollen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, die die moderne LED- und LEP-Leuchtmittel technik bietet.“
Auf dem Weg zum „grünen Hafen“ brauche es zudem Schiffe, die wesentlich weniger Schadstoffe ausstoßen, sagt Howe. Dass hier ein Umdenken stattfindet, dokumentiert bremenports einmal im Jahr mit dem „greenports Award“. Mit dieser Auszeichnung wird das umweltfreundlichste Seeschiff gewürdigt, das die Zwillingshäfen an der Weser angelaufen hat.
Vor vier Jahren hatte der Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen den Environmental Ship Index (ESI) eingeführt. Mit dem ESI wird ermittelt, wie weit die Emissionen eines Schiffes unter den international vorgeschriebenen Grenzwerten liegen. Reedereien, die Bremen oder Bremerhaven mit besonders umweltfreundlichen Schiffen bedienen, werden mit Rabatten bei den Hafengebühren belohnt.
Doch bremenports setzt in dieser Hinsicht selbst Zeichen: 2016 wurde das neue Peil- und Vermessungsschiff „Seeadler“ in Dienst gestellt. Der moderne Dieselmotor senkt den Kraftstoffverbrauch um etwa 25 Prozent. Weil die Batterien überschüssige Energie speichern, kann das Schiff auf kurzen Strecken im Hafen völlig emissionsfrei gefahren werden.
Im zweiten Halbjahr wird bremenports die Baggergutschute „greenports 1“ nach der derzeit laufenden Test- und Erprobungsphase in den schwimmenden Fuhrpark aufnehmen. Dabei handelt es sich um das erste Arbeitsschiff eines europäischen Seehafens, das umweltfreundlich mit Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) angetrieben wird. Die Ökoschute wurde von der niederländischen Ship yard Constructions Hoogezand Nieuwbouw (SCHN) in Foxhol gebaut und reduziert die Stickoxid emissionen um etwa 85 Prozent und den Kohlendioxid ausstoß um etwa 20 Prozent.
Auch beim ökologischen Ausgleich für Hafenbaumaßnahmen setzt bremenports Maßstäbe und erfüllt die höchste Anforderungen des europäischen Naturschutzrechts. Derzeit werden fast 50 Hafen-Kompensationsflächen in Bremen, Bremerhaven und dem niedersächsischen Umland betreut. Die Fläche dieser Biotope macht etwa 30 Prozent der Gesamthafenfläche aus. Im Mittelpunkt stehen die ausgedehnten Ausgleichsgebiete auf der Luneplate: Am südlichen Bremerhavener Stadtrand haben die Umweltplaner das größte Naturschutzgebiet des Landes Bremen geschaffen – ein fast 1000 Hektar großes Refugium für zahlreiche, zum Teil bedrohte Tier- und Pflanzenarten. aw