Single-Window im EU-Seeverkehr
Der Verkehrsausschuss im Europäischen Parlament hat den Entwurf einer Verordnung über das Single-Window für den europäischen Seeverkehr beschlossen. Die europäischen Verbände der Spediteure, Schiffsmakler, Seelotsen, Seehäfen, Seehafenbetriebe, Verlader und Hafenkommunikation-Systembetreiber begrüßen diesen Beschluss, teilte der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) am Montag mit.
„Mit diesem elektronischen Datenübermittlungssystem für den EU-Seeverkehr soll das Problem der zahlreichen, bisher europaweit nicht vereinheitlichten Meldeverpflichtungen für die Hafenanläufe von Schiffen gelöst werden“, stellt der ZDS fest. Die bestehenden maritimen nationalen Single-Windows sollen auf koordinierte und harmonisierte Weise durch ein digitalisiertes Meldesystem miteinander verbunden werden.
Die Verbände begrüßen die Konzentration auf die Datenharmonisierung für vereinfachte Meldeformalitäten, warnen zugleich jedoch vor der Schaffung einer EU-weiten Zugangspunkt-Schnittstelle. Wichtig sei, dass die harmonisierten Schnittstellen technologieneutral blieben. Dadurch werde sichergestellt, dass potenzielle neue Systeme nicht durch neuere Entwicklungen schnell veralten. „Die Wirtschaft müsse dann nicht fortlaufend unnötig Investitionen für die Einhaltung von Vorschriften tätigen, sondern könne sich stattdessen auf Innovationen und verbesserte Dienstleistungen konzentrieren“, gibt der ZDS zu bedenken.
Sowohl die Schiffs- als auch die Zollanmeldung würden in den kommenden Jahren erhebliche Veränderungen erfahren, insbesondere im Hinblick auf die digitalisierte Umsetzung des EU-Zollkodexes. Deshalb müssten beide Meldesysteme aufeinander abgestimmt werden. Damit werde sichergestellt, dass Betreiber und Dienstleister ihre Investitionen entsprechend planen können.
Die Verbände unterstützen die Absicht, dass bestehende Berichtswege wie Port Community Systems erhalten bleiben können. Eine Ersetzung durch andere Schnittstellen würde Innovation und Zusammenarbeit für den Privatsektor einschränken. fab