Sorgen um 600 GHB-Jobs

Günther, Foto: Hansestadt Bremen
Beim Gesamthafen Betriebsverein (GHB) in Bremen und Bremerhaven sollen offenbar bis zu 600 Stellen im Vertrieb gestrichen werden.
Der Bereich arbeitet sein Monaten nicht mehr profitabel, heißt es in Hafenkreisen. Das liege unter anderem an dem Hauptauftraggeber BLG. Das Unternehmen hatte sehr viele GHB-Mitarbeiter beschäftigt, setzt aber zunehmend auf private Zeitarbeitsfirmen. Damit gibt es für das GHB-Personal keine Beschäftigtung mehr. Jetzt drohen Kündigungen.
Mehr als die Hälfte der GHB-Mitarbeiter könnte ihren Job verlieren. In Bremen geht es um etwa 500 Stellen, beispielsweise bei der Verpackung von Mercedes-Autoteilen für den Transport nach Südafrika. Bis zu 300 Mitarbeiter könnten von der BLG fest übernommen werden – allerdings zu schlechteren Bedingungen, so Betriebsrat Mirko Baser. Details sollen an diesem Sonntag bei einer weiteren Betriebsversammlung bekannt gegeben werden.
Der GHB verleiht seine Mitarbeiter an Hafenbetriebe. Diese setzen sie dann je nach Bedarf ein. Nach eigenen Angaben hat der Verein in Bremen und Bremerhaven noch mehr als 1000 Beschäftigte. Bereits 2009 mussten über 1000 GHB-Kräfte entlassen werden. Eine drohende Insolvenz konnte gerade noch abgewendet werden (THB 4. August 2009).
Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) hofft noch auf eine sozialverträgliche Lösung. Der Politiker rief die den GHB tragenden Partner dazu auf, die Probleme bei der langfristigen Sicherung des Unternehmens einvernehmlich zu regeln. Günthner: „Es geht darum, möglichst vielen Mitarbeitern im Bereich Distribution eine klare Perspektive für ihre Zukunft zu geben. Deshalb muss eine höchstmögliche Zahl an Beschäftigten von den Hafenunternehmen übernommen werden.“ Günthner verwies darauf, dass die Sozialpartner ver.di und Unternehmensverband Bremische Häfen (UBH) seit langem darüber diskutieren, wie der GHB durch strukturelle Veränderungen in eine sichere Zukunft geführt werden kann. FBi