Steinwerder ideal für Mehrzweck-Terminal

Blühende Landschaften statt Industriebrache: Wirtschaftsbehörde und HPA wollen viel Wertschöpfung und neue Jobs mit Steinwerder-Süd generieren, Foto: Arndt
Hamburg benötigt keinen weiteren Containerterminal, weil die auf den vier Bestandsanlagen zur Verfügung stehenden Umschlagkapazitäten mehr als ausreichend sind, um auch größere Zuwächse problemlos aufzufangen.
Auf diesen Kern lassen sich Aussagen des ehemaligen, parteilosen Wirtschafts- und Hafensenators Ian Karan in einem Interview mit dem Hamburg-Sender „NDR 90,3“ komprimieren. Karan, der auf eine erfolgreiche Karriere als Unternehmer im Container-Sektor zurückblicken kann, unterstützt mit dieser Aussage indirekt die Positionen des Konzernbetriebsrates der HHLA, des Gesamthafenbetriebs GHB und der Gewerkschaft Verdi zur Neugestaltung des Hafenteils „Steinwerder-Süd“, der auch weiterhin als „ehemaliger Mittlerer Freihafen“ ein Begriff ist.
Betriebsräte und Gewerkschaft hatten jetzt vor der Umsetzung eines Anfang 2017 seitens der HPA (Hamburg Port Authority) auf den Weg gebrachten Ideenwettbewerbs die Wirtschaftsbehörde und die HPA gewarnt. Ein Kernelement dieser Vorschlagsliste war der Bau eines vollautomatisierten Containerterminals, ergänzt um ein Logistikzentrum durch den chinesischen Alibaba-Konzern. Sowohl die HPA als auch die Wirtschaftsbehörde betonen indes unisono, dass dieser Ideenpool keinesfalls eine Vorfestlegung darstellt, sondern als Grundlage für eine internationale Ausschreibung zu betrachten ist.
Hafen- und Logistikexperte Karan plädiert in dem NDR-Interview dafür, auf der jetzt noch brach liegenden Hafenfläche einen leistungsstarken Mehrzweckterminal zu errichten, um damit Hamburgs Anspruch als Universalhafen zu unterfüttern. Karan wörtlich: „Nur für Container einen neuen Terminal zu bauen, ist unnötiges Geld.“
Nach THB-Informationen will Hamburgs amtierender Wirtschaftssenator Frank Horch spätestens bis Jahresende Klarheit über die Weiterentwicklung dieses Kernhafengebiets haben. EHA