Stromkaje als

Schwärmten für Bremens Jahrundertprojekt an der Weser (v..l).: Jürgen Holtermann und Jens Böhrnsen. Schon am Festtag brummt auf der Außenweser der Schiffsverkehr

Sie braucht den Weltvergleich nicht zu scheuen: die sogenannte „Stromkaje“ in Bremerhaven. Über fünf Kilometer erstreckt sich das Container terminal-Patchwork an der Weser, über das 2017 rund 5,5 Millionen TEU umgeschlagen wurden.

Die insgesamt 5000 Meter lange Kaifront – vom Ur-Teilabschnitt „CT I“ bis zum finalen „CT IV“ – entstand dabei nicht aus einem Guss, sondern ist das Ergebnis eines kontinuierlichen, am Ende jahrzehntelangen Aufbau- und Erweiterungsprozess, der Anfang der 1970er-Jahre begann. Mit dem Bau und der am 12. September 2008 mit einem großen Festakt erfolgten Inbetriebnahme des „CT IV“ (Containerterminal IV) wurde dann der Schlussstein innerhalb dieser Stromkaje gesetzt.

„Den ‚CT V‘ bauen wir dann in Wilhelmshaven“, lautete eines der geflügelten Worte des ehemaligen langjährigen Vorstandsvorsitzenden der BLG Logistics Group, Detthold Aden, zur damaligen Zeit. Der „CT V“ wurde dann der „JadeWeserPort“ in Wilhelmshaven, der am 21. September 2012 eingeweiht wurde.

Wie in Bremerhaven so ist die BLG Logistics Group über ihre Containersparten-Tochter Eurogate auch an diesem Nordsee-Terminal beteiligt.

Doch zurück an die Weser und damit auch zum runden Geburtstag „zehn Jahre CT IV“ am 12. September 2018. Die Bremer waren damals jedenfalls mächtig stolz auf diese Anlage, die zu einer Zeit fertig wurde, als auch in den großen deutschen Universalhäfen beim Containerumschlag noch in „Double-Digit“-Prozentzuwächsen beim Box-Umschlag gedacht und damit auch kalkuliert wurde. Dass sich kurz nach diesem denkwürdigen Festakt jenseits des großen Teiches das Lehman-Bank-Drama vollzog, das auch die Weltschifffahrt mit voller Wucht traf, war am 12. September 2008 jedenfalls nicht ahnbar.

Jürgen Holtermann, zu der Zeit Geschäftsführer der stadteigenen Hafengesellschaft Bremenports, schwärmte in seiner Eröffnungsrede: „Auf dieser Baustelle passte einfach alles zusammen.“ So hätten, Holtermann weiter, „nicht nur unsere Planer gut gearbeitet, sondern die Baufirmen auch“. Größere Probleme blieben während der durchaus anspruchsvollen Bauarbeiten aus, „und kleine ließen sich schnell lösen“, stellte er zufrieden fest.

Tatsächlich stand Bremens damals ehrgeizigstes Hafenerweiterungsprojekt unter einem guten Stern. So konnten beispielsweise bei den kalkulierten Gesamtkosten von 440 Millionen Euro am Ende sogar rund zehn Prozent der Bausumme eingespart werden.

Die Ingenieure und auch die Bau ausführenden Firmen lieferten nach Abschluss der Arbeiten einige beeindruckende Zahlen: So wurden rund neun Millionen Kubikmeter Sand verbaut und 37.000 Tonnen Stahl in das Bauwerk eingebracht. Allein diese Stahlmenge hätte dafür gereicht, statt eines 1,6 Kilometer langen Kaje-Teilstücks gleich drei weitere Pariser Eiffeltürme zu bauen. Zudem entstanden hinter den Containerbrücken 90 Hektar zusätzliche Hafenaufstellfläche sowie ein hochmodernes Bahn-Terminal. Denn auch die Bremischen Häfen sind Eisenbahnhäfen. Leistungsdaten, die den damaligen Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) auch nicht kalt ließen. Sein Resümee damals: „ „Ein historischer Tag, der in die Geschichte Bremens eingehen wird.“ Für ihn stand fest: Das Bauwerk sichert den Bremischen Häfen dauerhaft einen Platz „in der Champions League der Häfen“. EHA

„Auf dieser Baustelle passte einfach alles zusammen“

Jürgen Holtermann

Bremenports

9

Millionen Tonnen Sand wurden verbaut

1,6

Kilometer ist das Teilstück „CT IV“ lang

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