Top-Einsatz im Harburger Hafen geleistet

Die „Branddirektor Westphal“ sorgt im Hamburger Hafen für Sicherheit. Jetzt meisterte das Löschboot seine Bewährungsprobe. Über Schläuche wurde von Bord aus Löschwasser an Land gepumpt, Foto: Feuerwehr Hamburg

Im Harburger Seehafen gab es einen Brand in der Ölmühle (rechts), Foto: Hasenpusch
Europas leistungsstärkstes Löschboot, die 44 Meter lange „Branddirektor Westphal“, hat seine Bewährungsprobe bestanden: Bei einem Großbrand in der Ölmühle „Noblee & Thörl“ an der Seehafenstraße in Hamburg-Harburg an Silvester stellte das Spezialschiff die Versorgung mit Löschwasser sicher.
„Es hat zuverlässig funktioniert, wir sind sehr zufrieden“, sagte Dennis Diekmann, Pressesprecher der Feuerwehr Hamburg, zum THB. Diekmann: „Wir hatten ein großes Teleskopmastfahrzeug im Einsatz, das viel Wasser benötigt. Außerdem kamen mehrere Strahlrohre zum Einsatz. Deshalb wurde das Löschboot für die Wasserversorgung angefordert.“
Das Spezialschiff ist in Neumühlen an zentraler Stelle für das Einsatzgebiet im Hafen stationiert und hatte die Einsatzstelle im Harburger Seehafen schnell erreicht.
Die „Branddirektor Westphal“ wurde auf der Fassmer-Werft in Berne an der Weser gebaut, Ende 2018 nach Hamburg überführt und getauft und Mitte 2019 offiziell in Dienst gestellt. „Es war der erste größere Einsatz zur Löschwasserversorgung“, berichtete Diekmann. Das Löschboot ist mit seinen leistungsstarken Pumpen dafür konzipiert, neben dem direkten Löschangriff auch den Einsatzkräften an Land ausreichend Löschwasser zur Verfügung zu stellen. In Harburg machte die Crew das Löschboot an einer Kaimauer fest und förderte danach über Schlauchleitungen Wasser direkt an die Einsatzstelle. Dort versorgten die Pumpen der eingesetzten Löschfahrzeuge die Brandbekämpfer im Gebäude und auf dem 53 Meter hohen Teleskopmastfahrzeug mit Löschmittel. Bis zu 120.000 Liter Wasser pro Minute können die Pumpen fördern und dieses bei Bedarf über bordeigene Wasserwerfer bis zu 180 Meter weit und 110 Meter hoch spritzen. Damit setzt die „Branddirektor Westphal“ nach THB-Informationen bei Feuerwehren in Europa Maßstäbe.
Das Löschboot betreibt die „Flotte Hamburg“ als Tochter der Hamburg Port Authority (HPA) technisch. Es war beschafft worden, um die Sicherheit im Hafen zu erhöhen. Derzeit werden auf der Werft Damen Shipyards in den Niederlanden zwei weitere Löschboote gebaut, die ab 2021 einsatzbereit sein sollen.
In der Ölmühle werden Speiseöle unter anderem für die Herstellung von Schokolade und Keksen verarbeitet. An Silvester war gegen 10 Uhr aus noch ungeklärten Gründen eine Filteranlage der Produktion in Brand geraten. In 15 bis 20 Metern Höhe erstreckte sich der Brand schließlich über drei Etagen. Die Löscharbeiten bei „Noblee & Thörl“ dauerten mehrere Stunden. tja