Ust-Luga Port: Hafenchef in Haft

Valery Izrailit, Chairman der Ust-Luga Management and Development Company, wurde von russischen Behörden festgenommen. Das bestätigte ein Sprecher des Gerichts in St. Petersburg. Der 54-jährige Hafenchef soll zunächst bis zum 21. Januar in Untersuchungshaft bleiben.

Die russische Federal Security Agency hatte die Räumlichkeiten des Hafenbetreibers kurz vor Jahresende durchsucht, wie Tatyana Pauk, Sprecherin des Unternehmens, mitteilte. Es würden jedoch keine offiziellen Informationen zu Izrailits Verhaftung oder der Anklage vorliegen. Auch der Anwalt des Hafenchefs machte keine weiteren Angaben. Lokalen Medien zufolge wird Izrailit die Veruntreuung von 1,5 Milliarden Rubel, oder umgerechnet 25 Millionen US-Dollar, vorgeworfen. Das russische Investigative Committee (Sledkom), das direkt dem Präsidenten Vladimir Putin unterstellt ist und die weiteren Exekutiv-Organe überwacht, teilte mit, zuvor keine Kenntnis von dem Fall gehabt zu haben. Die Abläufe im russischen Tiefwasserhafen werden von dem aktuellen Vorfall jedoch nicht beeinträchtigt, sagte Pauk.

Der Hafen Ust-Luga ist auch für deutsche Unternehmen von Bedeutung. So betreibt beispielsweise der Hamburger Eurokai-Konzern einen Containerterminal am Standort. Zudem teilte der Seehafen Kiel im vergangenen September mit, den Seegüterverkehr mit dem russischen Ostseehafen fördern zu wollen. Im Rahmen des Hafenabends in St. Petersburg hatten die Partner einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Umschlagsplus erwartet

Den neuesten Unternehmensangaben zufolge wurden in Ust-Luga zwischen Januar und September 2016 rund 68,54 Millionen Tonnen umgeschlagen. Schätzungen zufolge sollte sich die weitere Entwicklung für das Gesamtjahr auf 100 Millionen Tonnen steigern (ein Plus von 13,6 Prozent gegenüber 2015). Der Hafenbetreiber gab bislang jedoch keine aktuellen Umschlagzahlen bekannt. ger

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