Verstärke Nutzung von Landstrom braucht EU-Power

Damit die in den verschiedenen europäischen Seehäfen klimabelastendenen Emissionen mittel- und langfristig verringert werden können, bedarf es auch einer breit angelegten Nutzung von Landstrom in den Häfen der Gemeinschaft.

Auf diesen gemeinsamen Nenner verständigten sich Spitzenvertreter von vier politischen Parteien auf einer Podiumsveranstaltung im Hafen-Klub Hamburg am Montagabend. Der vom NDR-Journalisten Dr. Martin Wilhelmi geleitete Austausch stand unter der Überschrift: „Europa 2019 – Welchen Einfluss hat die EU auf den Hamburger Hafen“. An der Diskussionsrunde, in die Hafen-Klub-Vizepräsident Claus Brandt kurz einführte, beteiligten sich im Einzelnen Knut Fleckenstein (SPD), Mitglied im Europäischen Parlament (EP), derzeit Außenpolitischer Sprecher der Sozialdemokratischen Fraktion (S&D) im Europäischen Parlament, Anna Gallina, Landesvorsitzende der „Grünen“ in Hamburg und Mitglied der Hamburger Bürgerschaft (MdHB), Svenja Hahn, Hamburger Spitzenkandidatin der FDP zur Europawahl, sowie Dr. Roland Heintze, Landesvorsitzender und EU-Spitzenkandidat der CDU Hamburg.

Die Politikerrunde wies darauf hin, dass der Hamburger Hafen beim Thema „Landstrom“ bereits einige bedeutende Meilensteine gesetzt habe, die auch auf internationaler Ebene Beachtung erführen. So stehe in der Hansestadt seit rund fünf Jahren Europas erste stationäre Landstromeinrichtung für Kreuzfahrtschiffe, und zwar am Cruise-Center in Altona. Ein Projekt, das seinerzeit auch mit EU-Geldern co-finanziert wurde. Der Hamburger SPD-Politiker Fleckenstein stellte unter anderem fest: „Beim Thema Energie brauchen wir in der EU auch eine gemeinsame Lösung für den flächendeckenden Einsatz von Landstrom in den Seehäfen.“ Moderator Wilhelmi streifte in der knapp eineinhalbstündigen Experterunde verschiedene für die maritime Wirtschaft bedeutende Aspekte, zu denen seine Gesprächspartner dann ihre Bewertungen abgeben konnten. Einigkeit bestand zwischen den Diskussionsteilnehmern auch beim großen Zukunftsthema „Neue maritime Seidenstraße“, das die chinesische Regierung mit Druck vorantreibt. Das Politiker-Quartett mahnte hier neben dem Aspekt „Menschenrechte einhalten“ an, dass sich die EU und China als gleichberechtigte Partner gegenüberstehen müssten. Auch im Verhältnis EU-Russland wünschen sich die Politiker einen klaren Kurs. Fleckenstein sprach sich dafür aus, mit Moskau wieder stärker ins Gespräch zu kommen. Klar seine Haltung zum Dauerbrenner Brexit: „Ich finde, es reicht jetzt.“ CDU-Topmann Heintze erwartet, dass der Hamburger Hafen die Folgen eines wie auch immer gearteten Brexits sowohl beim Umschlag als auch beim Handel als Ganzes spüren werden, und zwar nachhaltiger als andere EU-Länder und deren Häfen. EHA

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