Vision: Sperrwerk in der Elbe

Als Wasserbauer seit Jahrhunderten bewährt: die Niederländer. Dazu gehört auch das Schutzbauwerk „Maeslantkering“ im Zuge des Nieuwe Waterweg bei Rotterdam. Es entstand zwischen 1991 und 1997, Foto: Arndt
Der sogenannte IPCC-Report zur langfristigen Entwicklung des Meeresspiegels fließt schon jetzt in die an Fahrt gewinnende politische Diskussion über die Folgen des globalen Klimawandels mit ein.
Auch in der jüngsten Aktuellen Stunde der Hamburger Bürgerschaft blieb der genannte Bericht nicht ohne Folgen. Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Die Grünen) betonte, dass „die neuesten Prognosen zum Anstieg des Meeresspiegels gerade für Küstenstädte die Dringlichkeit des Handelns“ noch einmal bekräftigten.
Die weiter schmelzenden Gletscher und Eispanzer auf Grönland und in der Antarktis seien zwar „weit weg, betreffen uns aber hier in Hamburg ganz direkt“, so Kerstan weiter. So mache sich der höhere Meeresspiegel etwa bis in die historische Speicherstadt bemerkbar. Der Grünen-Politiker: „Nun wissen wir auch genauer, bis wann wir uns auf welche Pegelstände einstellen müssen.“ Was bislang als sogenannte Jahrhundert-Sturmflut galt, „wird uns bald viel häufiger ereilen“. Genau darauf müsse man sich „an der Elbe und in Hamburg einstellen“, etwa mit immer höheren Deichen und Flutschutzbollwerken. Dazu gehöre in der Langfristperspektive etwa auch, dass man über den Bau eines großen Sperrwerks in der Elbmündung nachdenken müsse.
In Rotterdam besteht eine solche Anlage seit 1997 im Zuge des „Neuen Wasserwegs“ („Nieuwe Waterweg“). Er verbindet die Hafenstadt mit der Nordsee. Die sogenannte „Maeslantkering“ entstand zwischen 1991 bis 1997 und soll die Stadt vor großen Sturmfluten schützen. Ihre Funktionstüchtigkeit wird regelmäßig erprobt. EHA