„Wieder fit für die kommenden 20 Jahre“

Fehlte fast vier Wochen an der Hafenmeile: „Rickmer Rickmers“ (Fotos: Arndt)

Hamburgs Hafenmeile zwischen der Überseebrücke und den Landungsbrücken präsentiert sich wieder im vertrauten Erscheinungsbild: Seit Donnerstag hat auch die Dreimastbark „Rickmer Rickmers“ wieder ihren Stammliegeplatz eingenommen.
Das 1896 gebaute Stahlschiff hatte sich in den zurückliegenden vier Wochen einer umfangreichen „Fitnesskur“ bei der Hamburger Werft Blohm + Voss unterzogen. Das Leistungspaket umfasste: 1. schiffbauliche Sanierung, 2. Sanierung des kompletten Riggs (einschließlich Demontage und Montage) und 3. Sanierung der Bug- und Heckverzierung. Weiterer Bestandteil des Maßnahmenbündels war die umfangreiche Sanierung der Außenanlagen im Bereich des Fiete-Schmidt-Anlegers. „Alles ist gut gelaufen. Wir haben unser Schiff für die kommenden 20 Jahre zukunftsfähig gemacht“, sagte Joachim Stratenschulte, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Rickmer Rickmers, dem THB. Diese Ertüchtigung hat ihren Preis: rund 1,9 Millionen Euro. „Wir konnten uns das Gesamtpaket nur dank der umfangreichen Zuwendung aus Denkmalschutzmitteln des Bundes leisten“, ergänzte er.
Zwei beeindruckende Details: Im Verlauf der knapp vier Wochen wurden gut 1,2 Tonnen Farbanstrich aufgetragen – und der Rumpf wurde einmal komplett mittels eines Spezialgerätes gewissermaßen durchleuchtet, um altersschwache Stahlplatten zu ermitteln, die dann entsprechend ausgetauscht beziehungsweise verstärkt wurden. „Meine echten Helden waren die 'Rigger‘. Sie haben es innerhalb des knappen Zeitfensters geschafft, dass komplette Rigg abzubauen, umfassend zu sanieren und wieder aufzubauen“, sagte Stratenschulte. Mit dem Verholen an den Stammliegeplatz, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft das andere Hafenmeilen-Flaggschiff, der Museumsfrachter „Cap San Diego“, liegt, werden im Laufe des Septembers noch Restarbeiten an Bord und im Bereich der Außenanlagen ausgeführt.
Inklusionspreis
Im Übrigen freut man sich auf dem Segelschiff nicht nur über die hohe Termintreue: Die Stiftung wurde am Donnerstag mit dem Hamburger Inklusionspreis ausgezeichnet. Begründung: Auf der „Rickmer Rickmers“ werden seit Jahren mit großem Erfolg Menschen mit Behinderung eingesetzt.
Unterdessen geht es auch mit einem anderen künftigen Museumsschiff voran: Die in New York befindliche Viermastbark „Peking“ wird von ihrem langjährigen Liegeplatz am South Street Seaport Museum, Pier 16, zur Werft Caddell Dry Dock & Repair Co., Inc. verholt. Das Rigg wird teilweise demontiert und das Inventar seefest gelascht. Im Frühjahr 2017 soll die 1911 gebaute „Peking“ dann mit einem Dockschiff nach Hamburg transportiert werden. EHA