Wohnschiffe für Flüchtlinge im Gespräch

Der Zustrom von Flüchtlingen in die Fährhäfen ist ungebrochen.

So musste die gerade eröffnete Erstaufnahme in der Markthalle am Bootshafen in Kiel am Sonnabend wegen Überfüllung geschlossen werden. Zeitweise drängten dort 400 Menschen in die Aufnahme. In der Markthalle waren bereits in der Nacht zum Sonnabend 320 Flüchtlinge untergebracht worden. Die Einrichtung hatte ursprünglich nur Betten für 300 Menschen. Am Sonnabend dauerte der Zustrom von Flüchtlingen ungebremst an. Zeitweise kam es zu Rangeleien um Schlafplätze und Hilfsgüter. Durch private Hilfe gelang es, einen erheblichen Teil der Menschen unterzubringen und so bis Mitternacht die Einrichtung zu entlasten.

Die Ostsee-Fährhäfen mit direkten Linien nach Schweden erleben seit Tagen einen Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan. Sie wollen nach Schweden oder Norwegen. In den Terminals spielten sich zum Teil chaotische Zustände ab. Am Schwedenkai musste die Wasserschutzpolizei am Sonnabend Kräfte aus entfernteren Landesteilen zusammenziehen, um eine sichere Abfertigung der Stena-Fähre zu gewährleisten. Dabei sorgten Beamte dafür, dass Flüchtlinge nicht auf eigene Faust zwischen Lastwagen und Autos an Bord kommen. Für Häfen gelten verschärfet Sicherheitsbestimmungen nach dem ISPS-Code. Für die Flüchtlinge wurde deshalb im Terminal ein separater Schalter eingerichtet, damit die eigentlichen Check-in-Bereiche für die Schweden-Urlauber und Ausflügler frei zugänglich bleiben.

Unterdessen gibt es erste Informationen, wonach für den Winter auch die Nutzung von Hotelschiffen als Unterbringungsmöglichkeiten in Betracht kommt. Im Oktober werden die großen Wohnschiffe von den Arbeitsfeldern der Öl- und Windparkbaustellen in der Nordsee abgezogen. Ihr Einsatz ist während der stürmischen Wintermonate auf See nur eingeschränkt möglich. Ob diese Schiffe dann wie im Vorjahr aufgelegt werden, ist noch offen. Zunächst müsste eine Finanzierung der Charterkosten für diese Schiffe geprüft werden. Die Städte sind dazu nicht in der Lage, heißt es. FB/FBi

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