Zeeland und Gent wollen fusionieren

Zeeland ist für den See- und Binnenumschlag wichtig (Foto: Zeeland Seaports)

Durch eine Fusion wollen die niederländische Hafengruppe Zeeland und der belgische Hafen Gent in die Spitzengruppe Europas vorstoßen. Es könnte der zehntgrößte Güterhafen des Kontinents entstehen.
Eine Absichtserklärung, die die Zusammenführung der beiden Hafenbetriebe vorsieht, unterzeichneten Jan Lagasse von Zeeland Sea ports und Daan Schalck vom Havenbedrijf Gent jetzt in der Hauptstadt der belgischen Provinz Ostflandern. Das berichtet das in Amsterdam erscheinende „Financieele Dagblad“.
Zusammengeschlossen wären beide Häfen der zehntgrößte Güterhafen Europas. Vor allem für die ökonomisch eher schwach entwickelte niederländische Provinz Zeeland könnte die Hafenfusion einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung bringen. „Unternehmen orientieren sich gerne an solchen Listen. Und wir wären dann schneller auf einer Shortlist für die Logistikplanungen. Das hilft gerade auch, um Neugeschäft zu generieren“, sagte Lagasse.
Beide Häfen sind ähnlich groß und ähnlich strukturiert: Gent hatte 2015 einen Seegüterumschlag von 26,4 Millionen Tonnen und einen Binnenschiffsumschlag von rund 20 Millionen Tonnen. Bei Zeeland Seaports gingen 33 Millionen Tonnen seeseitig und 32 Millionen Tonnen binnenseitig über die Kaikanten. Durch einen Kanal zwischen Terneuzen und Gent sind beide Häfen miteinander verbunden. Außer dem Hafenbecken von Terneuzen gehören noch die Häfen Vlissingen und Borsele zu Zeeland Seaports. Der niederländische Hafenverbund liegt an der Mündung der Schelde in die Nordsee, Gent liegt 32 Kilometer landeinwärts südlich von Terneuzen entfernt.
Medienberichten zufolge kooperieren beide Standorte schon jetzt bei der Vermarktung und der Infrastrukturplanung. Trotz einer über Jahrzehnte bewährten engen niederländisch-belgischen Zusammenarbeit müssen nun noch rechtliche Fragen geklärt werden. Dafür sind sechs Monate vorgesehen. Als Vorbild nannten Schalck und Lagasse die dänisch-schwedische Hafenkooperation Kopenhagen-Malmö. pk