Auch Bayern profitiert von starken Häfen

Leistungsstarke Seehafen-Hinterlandanbindungen stiften einen volkswirtschaftlichen Nutzen für ganz Deutschland und nicht nur für die Küstenländer, in denen die Häfen als logistische Drehscheiben verankert sind.

Diese Bedeutung noch einmal klar herauszuarbeiten, war der Tenor eines Spitzentreffens der Regierungschefs und Länderverkehrsminister mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am vergangenen Freitag in Berlin. Geleitet wurde die Tagung von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD).

Das Bundesland hat aktuell den Vorsitz in der Konferenz der norddeutschen Länder. „Die Häfen im Norden übernehmen eine wichtige Funktion für ganz Deutschland. Auch die Wirtschaft in Bayern oder Hessen profitiert vom Ausbau der Verkehrsverbindungen und der Hafeninfrastruktur in den Küstenländern.“ Für Mecklenburg-Vorpommern seien beispielsweise der zügige Weiterbau der A14 und der B96n (auf Rügen), die Ertüchtigung des Bahnabschnitts Kavelstorf–Rostock Seehafen und der Bau weiterer Ortsumgehungen von zentraler Bedeutung, erklärte Sellering.

Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) betonte, dass die Küstenländern die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) bis ins Jahr 2030 intensiv beschäftigt. Daher warteten die Länder „mit Spannung“ auf die Ergebnisse der Überprüfung der von den Ländern gemeldeten Maßnahmen durch den Bund. Weil warb konkret für Niedersachsens Top-Vorhaben A39, A20, Kapazitätserweiterung des Schienenknotens Hannover, Bremen und Hamburg sowie die Schleuse Scharnebeck bei Lüneburg im Zuge des Elbe-Seitenkanals (ESK). Für die bremischen Häfen und den von ihnen mitgetragenen JadeWeserPort (JaWePo) forderte Bremens Bürgermeister Dr. Carsten Sieling (SPD) vor allem eine spürbare Ertüchtigung der schienenseitigen Anbindungen ins Hinterland. So müssen aus Bremer Sicht unbedingt die Umgehung „des überlasteten Bahnknotens Bremen und der Ausbau der Verbindung Bremerhaven-Bremervörde-Rotenburg-Verden forciert werden“. Damit könnten die Häfen an der Weser und der JaWePo noch besser für den Süden per Bahn erreicht werden.

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) wies darauf hin, dass die Hansestadt auch vor dem Hintergrund von Olympia 2024 „eine erstklassige Verkehrsinfrastruktur“ brauche. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) sieht die Ertüchtigung des Nord-Ostsee-Kanals und die Fehmarnbeltquerung als die großen Baustellen der kommenden Jahre an. EHA

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