Bigbags stützen Spundwand ab

Gerade einmal knapp vier Wochen nach dem Fast-GAU an der Elb-Staustufe in Geesthacht droht in diesem Bereich neues Ungemach.

Wie der THB durch Zufall erfuhr, musste eine Spundwand im Bereich der sogenannten Fischtreppe kurzfristig so abgesichert werden, dass sie nicht umstürzt. „Bei Überprüfungen wurde eine massive Verformung einer Spundwand festgestellt“, erklärte Tilman Treber, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Lauenburg, am Freitag dem THB auf Anfrage.

Die etwa 20 Jahre alte Spundwand, die beim Bau mehrere Meter tief in die Erde gerammt wurde und die an einem der Stützpfeiler des Stauwehrs das Gelände stabilisieren soll, hat sich gut 40 Zentimeter aus der Flucht heraus bewegt. „Da besteht jetzt akuter Sicherungsbedarf“, räumt Treber ein. Arbeiter begannen deshalb noch am Freitag damit, die Stahlwand mit schweren Bigbags ­abzustützen.
„Wir hatten den Schaden von Anfang August zum Anlass genommen, das gesamte Bauwerk einmal intensiver unter die Lupe zu nehmen“, ergänzte Stefan Lühr, Ingenieur des WSA, gegenüber dem THB. Lühr soll sich mit der bereits seit Längerem geplanten, umfassenden Sanierung des Elbe-Stauwehrs ­beschäftigen.

Von der einwandfreien Funktion dieser knapp 60 Jahre alten Einrichtung hängt auch die Verfügbarkeit des Schiffshebewerks in Scharnenebeck im Zuge des Elbe-Seiten-Kanals (ESK) ab. Diesen operativen Sachzusammenhang zu erkennen, das mussten die Binnenschifffahrt in Norddeutschland und auch der Hamburger Hafen Anfang August schmerzhaft erfahren, als für mehrere Tage der Arbeitsbetrieb am Schiffshebewerk eingestellt werden musste. Über 90 Binnenschiffe hatten eine Zwangspause. Es gab massive Kritik aus der Transport- und Hafenwirtschaft an der Arbeit der Wasserstraßenverwaltung. Gerade für die Binnenschifffahrt bedeutete die Zwangspause ein hoher finanzieller Schaden.

Im Zuge der Sanierung des Geesthachter Stauwehrs sollen unter anderem die 50 Meter breiten Wehrfelder mit neuen Toren ausgestattet werden. Die Baukosten könnten sich auf etwa 167 Millionen Euro belaufen. Baubeginn soll ab 2021 sein. tja/EHA

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