Dickes Plus für Containerverkehr im ESK

Auf dem Weg ins Hinterland: ein gut ausgelastetes Binnenschiff, beladen mit Containern, auf dem ESK, Foto: Arndt
Der Seehafen-Hinterlandverkehr per Binnenschiff von und nach dem Hamburger Hafen ist für das 1. Halbjahr in Summe leicht rückläufig.
Das geht aus dem Zahlenmaterial hervor, das das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) im niedersächsischen Uelzen dem THB auf Anfrage zur Verfügung stellte. Eine technische Besonderheit dabei: Weil für die Binnenschifffahrt in Deutschland seit Jahresbeginn keine Abgaben für die Nutzung der Wasserstraßen mehr zu zahlen sind – ausgenommen sind lediglich der NOK und die Mosel – erfolgt am Schiffshebewerk Scharnebeck seit Jahresbeginn keine statistische Erfassung des Verkehrs mehr. Diese Daten werden durch das WSA erst mit Passage der Schleuse Uelzen im Zuge des Elbe-Seitenkanals (ESK) erfasst. Zum weiteren Hintergrund: Durch den vom Bundestag im November 2018 beschlossenen Wegfall der Schifffahrtsabgaben werden dem Verkehrsträger Binnenschiff jährlich rund 45 Millionen Euro an Kosten erspart.
In den ersten sechs Monaten diesen Jahres wurden dem WSA zufolge über den ESK rund 4,16 Millionen Tonnen Ladung per Binnenschiff transportiert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Rückgang um zwei Prozent. Die Anzahl der geschleusten Schiffe stieg im aktuellen Berichtszeitraum unterdessen um drei Prozent auf 6495 Einheiten an.
Bei der Verkehrsmengenentwicklung gibt es güterartenspezifische Unterschiede. So weist die Statistik beispielsweise beim Containertransport über den ESK ein deutliches Plus aus. Auf TEU-Grundlage stieg das Sendungsaufkommen um gut 13 Prozent auf 67.629 Standardbehältnisse an. Das Mengenplus sei auch eine Folge der erheblichen Anstrengungen der Hamburger Hafenwirtschaft als Ganzes, die Position des Verkehrsträgers Binnenschiff im Seehafen-Hinterlandverkehr zu stärken, damit auch seinen Anteil am Modal-Split schrittweise zu verbessern, so Kai Römer, Sachgebietsleiter Schifffahrt beim WSA in Uelzen. Von diesem Mengenzuwachs profitieren auch die verschiedenen Binnenhäfen und Umschlagplätze im Hinterland. Römer nannte namentlich Haldensleben und Braunschweig, aber auch in Hannover, Magdeburg und der neue Containerumschlag in Fallersleben.
Der Hamburger Hafen wird am heutigen Donnerstag seine Halbjahreszahlen vorlegen und dabei auch auf aktuelle Entwicklungen im Seehafen-Hinterlandverkehr eingehen. EHA/tja