Hamburg bleibt Tschechiens Tor zur Welt

Tschechiens Hauptstadt Prag: Seit 25 Jahren verbindet eine enge Partnerschaft die Moldau-Metropole mit Hamburg, Foto: Arndt
Tschechien bleibt für den Hamburger Hafen ein Hinterland-Markt von zentraler Bedeutung.
Das wurde einmal mehr deutlich, als jetzt in Prag ein weiteres Mal ein „Hamburger Hafenabend“ ausgerichtet wurde. Er fand im Gemeindehaus der Stadt Prag statt. Veranstalter war die Hafen Hamburg Marketing (HHM), die mit der Veranstaltung gleich zwei Anlässe würdigen konnten: Zum einen das 25-jährige Bestehen einer Partnerstadt zwischen Prag und der Elb-Hansestadt. Zum anderen ein Vierteljahrhundert Hamburger Hafenrepräsentanz in der Moldau-Stadt. Rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung hatten sich zu dem besonderen Hafenabend eingefunden. Spitzenrepräsentant der Hansestadt war Bürgermeister Olaf Scholz. Der bedankte sich auch im Namen der HHM Mitglieder bei Bohumil Pruša, der seit 1990 in Prag die Hafenvertretung leitet, und seinen Mitarbeitern für das in den zurückliegenden Jahren Geleistete. „In 25 Jahren Städtepartnerschaft zwischen Prag und Hamburg ist das Netz unserer freundschaftlichen und wirtschaftlichen Verbindungen immer enger und tragfähiger geworden. Die Zahlen sind beeindruckend. Wir können eine sehr positive Bilanz ziehen und ich bin sicher, dass das so weiter geht“, freute sich Scholz.
„In den zurückliegenden 25 Jahren hat unsere Prager Hafenvertretung eine hervorragende Reputation erworben und mit großem Engagement Kontakte zu Unternehmen aus Industrie und Handel, der Transport- und Logistikbranche sowie zu Wirtschaftsorganisationen und politischen Entscheidungsträgern geknüpft“, hob auch HHM-Vorstand Ingo Egloff hervor.
Mit der Prager Hafenvertretung biete HHM seinen Mitgliedern und Partnern eine hervorragende Anlaufadresse, um sich über Markt- und Branchenentwicklungen in Tschechien und der Slowakei zu informieren. Darüber hinaus sei diese Einrichtung bestens darauf eingerichtet, Kunden und Verladern die Möglichkeit bietet, Kontakte zur Hamburger Hafenwirtschaft zu knüpfen, ergänzte Egloff.
Der HHM-Topmann wies auch darauf hin, dass der deutsche Außenhandel mit Tschechien im Jahr 2014 insgesamt ein Volumen von 70,4 Milliarden Euro erreicht habe, wobei der Warenverkehr relativ paarig ausfalle. Tschechischen Exporten nach Deutschland in Höhe von 36,9 Milliarden Euro standen deutsche Ausfuhren ins Nachbarland im Wert von gut 33,5 Milliarden Euro gegenüber. „Das zeigt die hohe Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern. Beide Volkswirtschaften, die zu den klassischen europäischen Industrienationen gehören, profitieren von der Zusammenarbeit, die wir als HHM besonders im Bereich des seeseitigen Außenhandels pflegen und ausbauen“, unterstrich Egloff.
2014 wurden im Hinterlandverkehr per Bahn, Lkw und Binnenschiff zwischen dem Hamburger Hafen und Tschechien insgesamt rund drei Millionen Tonnen Transitgüter transportiert. Repräsentanz-Chef Bohumil Pruša wies in seiner Rede auf die besonderen Beziehungen zwischen Hamburg und Prag im Besonderen und Tschechien im Allgemeinen hin. „Tschechien ist für den Hamburger Hafen einer der wichtigsten Märkte in Mitteleuropa, und wir sind stolz darauf, dass der Hamburger Hafen auch der bedeutendste Hafen Tschechiens ist“, verdeutlichte Bohumil Pruša. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: 2014 wurden mehr als 450.000 Im- und Export-Container zwischen dem Hamburger Hafen und Tschechien transportiert. Dabei spielt der Verkehrsträger Bahn eine zentrale Rolle. Mehr als 90 Prozent aller Container würden umweltfreundlich über den Schienenweg transportiert, und zwar über 100 planmäßige Containerzugverbindungen zwischen KV-Terminals in Tschechien und den Containerterminals im Hamburger Hafen.
Unter den Importgütern, die über den größten deutschen Universalhafen nach Tschechien gelenkt wurden, dominierten Elektronik, chemische Erzeugnisse, Maschinen sowie Brenn- und Schmierstoffe.
Zu Tschechiens Top-Exportgütern, die via Hamburg ihre Seereise antreten, gehören vor allem Fahrzeugteile, Kraftfahrzeuge, Elektronik, Maschinen und chemische Erzeugnisse. EHA