IHK Ostfriesland und Papenburg: Außenems kein Naturschutzgebiet
Eine klare Absage erteilt die Industrie- und Handelskammer (IHK) für Ostfriesland und Papenburg aktuellen Plänen, die Außenems als Naturschutzgebiet auszuweisen.
Die Vollversammlung der IHK verabschiedete auf ihrer aktuellen Sitzung eine entsprechende Resolution gegen das Vorhaben. Die Begründung für das Nein: Dadurch würden Arbeitsplätze in der Region gefährdet. Der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz beschäftigt sich derzeit mit Planungen für ein großflächiges Naturschutzgebiet im Ems-Bereich, das weite Teile des Flusses mit einbezieht.
„Die Bundeswasserstraße Ems ist eine wirtschaftliche Hauptschlagader für die Region. Von ihrer Leistungsfähigkeit hängen im großen Maße Arbeitsplätze und Einkommen für die Menschen in Ostfriesland und Papenburg ab“, stellte IHK-Präsident Wilhelm Alfred Brüning klar. Die Kammer fordert unter anderem eine Sicherung der Pläne zum Ausbau der Fahrrinne der Außenems, die auch im Masterplan 2050 festgelegt sei. „Wir arbeiten an dieser Anpassung seit 2002. Eine weitere Verzögerung würde unsere Region vollständig ins Hintertreffen gegenüber unseren niederländischen Nachbarn bringen“, sagte Brüning. Zur Einordnung: Die Niederlande wollen den Mehrzweckhafen Eemshaven deutlich stärken. Diesem Ziel dient auch die Ausbaggerung der nautischen Zufahrt nach Eemshaven auf 14 Meter.
Unterdessen schreiten die Bergungs- und Aufräumarbeiten an der vor einer Woche total zerstörten Eisenbahnquerung der Ems, der „Friesenbrücke“ bei Wee ner, vor an. Der 100 Meter lange Frachter „Emsmoon“ war mit der Brücke kollidiert. Arbeiter begannen am Dienstag damit, das abgerissene Mittelstück zu zerlegen. Ein Schwimmkran nahm die Teile anschließend auf und platzierte sie auf einem Ponton. „Es läuft alles nach Plan“, sagte Claudia Thoma von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Die Behörde geht davon aus, dass Seeschiffe Deutschlands längste Klappbrücke morgen wieder passieren können. Für die Binnenschifffahrt war das bereits kurz nach der Havarie wieder möglich. Die Polizei ermittelt inzwischen gegen den Kapitän der „Emsmoon“ und den Lotsen wegen des Verdachts der Gefährdung des Schiffverkehrs. Die Deutsche Bahn geht von einem Schaden in Millionenhöhe aus, da eine neue Brücke gebaut werden muss. EHA/dpa