Millionenschaden an der NOK-Fähre

Der Zusammenprall des Kümos „Evert Prahm“ (IMO 9138757 ) mit der NOK-Schwebefähre in Rendsburg läuft auf einen Millionenschaden hinaus.

Dieser müsse nun genauer untersucht werden, sagte ein Sprecher des zuständigen Wasser- und Schifffahrts amtes (WSA) in Kiel-Holtenau. „Die Ausrüstung, die elektrischen und maschinenbaulichen Anlagen wurden in Mitleidenschaft gezogen“, so das WSA.

Zwei der insgesamt zwölf Tragseile sind demnach gerissen. Die unter einer Eisenbahnbrücke hängende Fähre ist stark verformt. Das 45 Tonnen schwere Gefährt wurde beim Aufprall des rund 20 Jahre alten Frachters hin und her geschleudert. „Wir müssen die Fähre erst mal bergen, bevor wir das ganze Ausmaß des Schadens kennen“, fügte der WSA-Sprecher hinzu. Im März soll die Fähre nach aufwendiger Demontage auf dem Bauhof der Behörde in Rendsburg eintreffen. Wie lange die Fähre dann nicht zur Verfügung steht und ob es eine Reparatur oder einen Ersatzbau geben wird, ist derzeit noch unklar.

Für den Rendsburger Bürgermeister Pierre Gilgenast (SPD) war das Fährunglück, bei dem zwei Menschen verletzt wurden, ein Schock. „Wir hoffen, dass es die Fähre auch noch in Zukunft geben wird“, sagte Gilgenast. Sie sei eine von weltweit gerade mal sieben noch existierenden Schwebefähren. Zudem gelte die in Rendsburg „Eiserne Lady“ genannte, rund 100 Jahre alte Hochbrücke mit der dazugehörigen Fähre als eines der wichtigsten Denkmäler der Stadt. Sie ist so bedeutsam, dass sie die UNESCO sogar mit einem Welterbe-Status versehen möchte.

Der Verkehr ist nach dem Unglück dagegen nur noch wenig beeinträchtigt. Die Sperrungen des Bahn- und Schiffverkehrs waren rund zehn Stunden nach dem Unfall aufgehoben worden. Den etwa 1700 Fußgängern und Radfahrern, die die Fähre täglich nahmen, empfiehlt das WSA nun einen 1,2 Kilometer entfernten Tunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal. Dies gelte insbesondere für zahlreiche Schulkinder. Autos trifft es laut dem Rendsburger Bürgermeister dagegen weniger stark. Gerade mal 520 Wagen hätten die Fähre im Schnitt täglich genutzt. Sie müssen nun auf einen nahe gelegenen Straßentunnel ausweichen. EHA/lno

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