Neuer Tunnel nutzt auch den Häfen

Auch der grenzüberschreitende europäische Seehafenhinterlandverkehr mit der Bahn steht mittel- und langfristig vor Veränderungen.

Nach 17-jähriger Bauzeit wurde am Mittwoch im Rahmen eines großen Festaktes der längste Eisenbahntunnel der Welt, der Gotthard-Basistunnel, seiner Bestimmung übergeben. Zur internationalen Gästeschar gehörte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die von einem „wunderbaren Tag" sprach, der „den Süden mit dem Norden verbindet“ und der für die Schweiz mit einer „hohen Symbolkraft“ verbunden sei.

Der fahrplanmäßige Betrieb durch den Tunnel soll jedoch erst nach weiteren umfangreichen Testfahrten am 11. Dezember dieses Jahres aufgenommen werden.

Trotz der langen Bauzeit verblieb das Projekt mit umgerechnet rund 11 Milliarden Euro im Kostenrahmen. „Die Schweiz geht ihren eigenen Weg. Und verbindet damit ganz Europa“, heißt es selbstbewusst seitens der Tunnelbetriebsgesellschaft. Der Gotthard-Basistunnel stellt im Schweizer Generalverkehrskonzept dabei das Herzstück der „Neuen Eisenbahn-Alpentransversale“ (NEAT) dar, die in den 1990er Jahren die verkehrs- und auch umweltpolitische Diskussion bei den Eidgenossen dominierte. Der Schweiz geht es im Kern darum, vor allem den Lkw-Transit-Verkehr auf die Schiene zu bringen.

Schwerpunkt Güterverkehr

Außer dem Personenverkehr soll der insgesamt 57 Kilometer lange Tunnel daher vor allem für den Schienengüterverkehr die entscheidende Rolle spielen. Bedeutender Nutznießer könnten dabei nach Experteneinschätzungen auch und gerade verschiedene europäische Mittelmeerhäfen sein. Doch auch der Rotterdamer Hafen lotet seit geraumer Zeit aus, welchen strategischen Wert der neue Tunnel für seine Hinterlandstrategie spielen kann. Statt bislang maximal 180 sollen künftig pro Tag 260 Güterzüge durch die neuen Röhren rollen. EHA/dpa

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben