Neues Innovationsforum gegründet

Dirk Gemmer, Foto: BDB
Das Bundesverkehrsministerium und Verbände haben jetzt das Innovationsforum Personen- und Güterverkehr gegründet.
Nach der Auftaktveranstaltung in Berlin sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), dass das Forum eine Initiative sei, die die Markt- und Wettbewerbsbedingungen im Personen- und Güterverkehr verbessern solle. Ein ähnliche Initiative hatte der Minister bereits 2014 mit der Netzallianz Digitales Deutschland gestartet. Teilgenommen haben unter anderem Vertreter des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), des Bundesverbandes für Güterverkehr und Logistik (BGL), des Verbandes der Automobilindus trie (VDA), des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) und der Deutsche Bahn AG.
„Wir geben Deutschland einen Modernisierungsschub und sorgen für eine innovative und leistungsfähige Infrastruktur – das ist die Basis für Wachstum, Arbeit und Wohlstand“, sagte Dobrindt. Die Investitionen steigen bis 2018 auf rund 14 Milliarden Euro, das entspreche einem Plus von rund 40 Prozent. Die Mittel fließen in Straßen, Schienen, Wasserwege, den Breitbandausbau in den Regionen und das Digitale Testfeld Autobahn. Die Impulse zur Digitalisierung der Mobilität kämen aus Deutschland, das Mobilitätsland Nummer 1 sei. Das Innnovationsforum Personen- und Güterverkehr werde dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Nähere Angaben über die Arbeitsweise des Forums machte Dobrindt nicht.
Dirk Gemmer, Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt, hält den Dialog für notwendig. „50 Prozent der Schleusen in Deutschland sind älter als 80 Jahre. 30 Prozent der Schleusen haben das technische Lebensalter von 100 Jahren bereits erreicht oder sogar überschritten“, so Gemmer. Engpässe wie zu niedrige Brücken oder zu kurze Schleusenkammern behinderten die Binnenschifffahrt bei der weiteren Entwicklung des Güterverkehrs auf dem Wasser. Wartezeiten an defekten Schleusen von bis zu 20 oder gar 70 Stunden seien für die Binnenschifffahrt unzumutbar. Wichtig ist Gemmer zufolge, dass die Bundesregierung die Branche bei der Durchsetzung von europaweiten Abgasgrenzwerten unterstütze, die von der Branche und von den Motorenherstellern auch eingehalten werden können. Die sogenannte NRMM-Richtlinie schieße weit über das Ziel hinaus. sl/FBi