Rostock forciert neue Landbrücke per Bahn

Rostock setzt auf die Zugkraft des multimodalen Verkehrs und treibt den Ausbau des schienengestützten Hinterlandnetzwerks weiter voran.

Dabei richtet sich der Blick der Hafenentwicklungs-Gesellschaft Rostock (HERO), der Umschlag-Gesellschaft Rostock Trimodal (RTM) und verschiedener Bahn-Operateure sowie Reedereien nicht nur auf weitere nationale Verbindungen, sondern auch und gerade auf neue Verkehrsachsen im grenzüberschreitenden Verkehr. Brandaktuell ist das Vorhaben einer neuen „Landbrücke“ vom Warnow-Hafen direkt nach Venedig. Neben den beiden Häfen gehört zum Kreis der Akteure die Grimaldi-Gruppe. Sie ist im Ostseebereich und damit auch in Rostock über die Reederei-Tochter Finn lines konkret einbezogen. Der Adria-Hafen könnte dabei als Drehscheibe für weiterführende Verkehrssysteme wie zum Beispiel mit Fähren und auch Bahn eingerichtet werden. Rostock wiederum würde dann die Rolle als Logistikknoten für den Norden spielen. Aktuell wird für die neue Landbrücke das Marktpotenzial ausgelotet. Doch auch ohne diese Zukunftsverbindung rollt der KV-Zug für Rostock mit vollem Tempo. Im ersten Halbjahr stiegen die über den Seehafen umgeschlagenen Ladungsmengen im Kombinierten Verkehr (KV) um neun Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum. Die Anzahl der umgeschlagenen KV-Einheiten – überwiegend Sattelanhänger, vereinzelt auch Tankcontainer – stieg in den ersten sechs Monaten auf 38.359 Units nach 35.177 im ersten Halbjahr 2015.

Dreh- und Angelpunkt ist die KV-Anlage von RTM, die 2014 nach umfangreichem Umbau und einer Systemumstellung vom Reachstacker- auf den schienengeführten Portalkran-Umschlag wieder mit voller Leistungsstärke ans Netz ging. Fünf zug lange Gleise (je 600 Meter) stehen zur Verfügung. Zudem wurden die Aufstellflächen kräftig aufgestockt. Auf dem Terminal von RTM werden derzeit wöchentlich 34 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (13), Hamburg (5), Karlsruhe (5), Brno (4), Novara (3), Duisburg (3), und Wels (1) betreut. HERO-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch: „Wir sind mit der KV-Entwicklung sehr zufrieden, arbeiten aber weiterhin daran, einzelne Relationen zu verdichten sowie neue KV-Verbindungen in bisher nicht angefahrene Regionen aufzubauen.“ Besonders erfreulich entwickelten sich für Tesch die Mengen auf der seit Januar 2015 betriebenen Verbindung von Kombiverkehr nach Duisburg. Die Rhein-Ruhr-Region sei ein zunehmend wichtigeres Aufkommens-/Zielgebiet für den Rostocker Hafen. EHA

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