Sturmflut-Schäden: Vier "Hotspots" in MV zeichnen sich ab

Nach der schweren Sturmflut in der vergangenen Woche sind nach einer ersten Einschätzung des Umweltministeriums die Schäden an vier Küstenabschnitten besonders groß. Dabei handele es sich um Zempin auf Usedom, Binz auf Rügen, die Region Prerow-Zingst auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sowie der Abschnitt Rostock - Graal-Müritz, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag in Schwerin.
In Zempin hatte das Wasser Teile des Steilufers weggerissen. Dabei wurde ein Imbissgebäude auseinandergerissen und stürzte ab. In der Nacht zum vergangenen Donnerstag hatte die stärkste Ostsee-Sturmflut seit 2006 Mecklenburg-Vorpommern getroffen.
Die Milan Geoservice GmbH nahm am Montag mit zwei Flugzeugen ihre wegen Schlechtwetters am Wochenende unterbrochenen Vermessungsflüge entlang der Küste wieder auf, um die Schäden zu dokumentieren. Der Bereich Usedom sowie der Küstenabschnitt von Rostock bis zur Insel Hiddensee sei mit der speziellen Lasertechnik bereits aufgenommen worden, sagte ein Firmensprecher. Am Montag sollte die Küste von Rostock bis zur Landesgrenze nach Schleswig-Holstein abgeflogen werden, am Dienstag dann noch die Insel Rügen.
Die Ministeriumssprecherin sagte, die Aufnahmen der vier "Hotspots" sollen zuerst ausgewertet werden, da dort wohl am schnellsten gehandelt werden müsse. Die Ergebnisse würden voraussichtlich in zwei Wochen vorliegen. Die Auswertung des gesamten Materials werde wohl sechs Wochen in Anspruch nehmen. Erste Erkenntnisse wolle Minister Till Backhaus (SPD) am Dienstag in der Landtagssitzung vorstellen.
Die Aufräumarbeiten an den von der Sturmflut betroffenen Stränden liefen zu Wochenbeginn auf Hochtouren. An der Seebrücke von Binz schoben mehrere Radlader am Montag Schlick und angespülten Unrat zusammen. Zuerst würden überall die Strandaufgänge wiederhergestellt, damit die Besucher gefahrlos an den Strand gelangen können, sagte der Sprecher des Landkreises Vorpommern-Rügen, Olaf Manzke. (mv)