Arkas: Neun Ankäufe in sechs Monaten

Die „Bernard A“ mit 1604 TEU übernahm Arkas 2009 als Neubau von der Peene-Werft, Foto: Hasenpusch
Mit dem Ankauf von neun Containerfrachtern mit Stellplatzkapazitäten zwischen 1157 und 2837 TEU innerhalb von nur sechs Monaten hat die türkische Reederei Arkas Shipping & Transport S.A. ihre eigene Flotte auf 44 Einheiten mit einer Gesamtstellplatzkapazität von 75.000 TEU ausgebaut.
„Damit ist unser Planziel für das Jahr 2015 erreicht“, sagte jetzt Lucien Arkas, Chairman der Arkas Holding. Im September 2016 erwartet das in Izmir ansässige Unternehmen den ersten von vier zur Lieferung bis Mai 2017 bei der chinesischen Werft Zhejiang Ouhua kontrahierten Neubauten der 2500-TEU-Klasse. Arkas schließt aber nicht aus, dass bis dahin möglicherweise noch weitere junge Gebrauchtschiffe angeschafft werden. „Wait and see“, so der Reeder, der laut Clarkson in der Rangliste „World Container Fleet Ownership“ aktuell Platz 21 einnimmt. Arkas betreibt außerdem seit 2001 den Marport-Terminal, den ersten privaten Containerterminal in der Türkei, mit einer Jahresumschlagkapazität von zwei Millionen TEU, und seit 2008 den RoRo-Terminal Autoport in Izmir, über den jährlich rund 350.000 Fahrzeuge umgeschlagen werden. Die Arkas-Flotte wird in mehr als 20 eigenen Liniendiensten der Arkas Line und der Schwesterfirma EMES Feedering (Monaco) innerhalb des gesamten Mittelmeer- und Schwarzmeerraumes sowie von Spanien nach Westafrika eingesetzt. 2014 wurden erstmals insgesamt eine Million TEU befördert (2013: 770.500 TEU).
Seine ersten beiden eigenen Containerschiffe hatte Arkas im Jahr 1996 erworben: „Vivien A“ (ex „Johanngeorgenstadt“) und „Wanda A“ (ex „Jöhstadt“) mit einer Kapazität von jeweils 580 TEU. 1999 folgten die baugleiche „Claire A“ (ex „Halberstadt“) und der erste 1000-TEU-Frachter „Bernard A“ (ex „Buxbeach“). Im Jahr 2000 vergab Arkas den ersten Neubauauftrag an die Peene-Werft, und bis März 2011 folgten dann weitere 16 Neubauten der Größen 1200, 1600 und 2500 TEU aus Wolgast und Stralsund. Den Abschluss bildeten „Vivien A“ und „Gülbeniz A“ von der Volkswerft Stralsund als bisher größte türkische Containerschiffe. Im Jahr 2014 erwarb Arkas unter anderem die zur 2700/2800-TEU-Klasse gehörenden Box-Carrier „Gisele A“ (ex „Commander“), „Kemal A“ (ex „Mentor“) und „Emma A“ (ex „HS Scott“) aus Deutschland.
Bei den neun Neuzugängen des Jahres 2015 handelt es sich um „Pierre A“ (ex „Ital Onesta“), „Martha A“ (ex „Jula S“), „Stanley A“ (ex „Bonnie“), „Saskia A“ (ex „Clyde“), die derzeit noch vercharterten Einheiten „Maersk Jurong“ und „Caledonian Express“ (künftig „Yanki A“), die „Electra A“ (ex „Merkur Bay“) mit Stellplätzen für 2700/2800 TEU, dazu die jeweils 1157 TEU aufnehmenden 18.400-Tonner „Kaptan Aytac A“ (ex „Auriga J“) und „Mehmet Kaoveci A“ (ex „Taurus J“).
Die ehemalige „Auriga J“ hatte die Harener Reederei Jüngerhans erst im Juli an die Reederei Schiffahrtskontor tom Wörden in Oldendorf veräußert (THB 28. Juli 2915). Bereits am 17. August war der Weiterverkauf des gerade erst in „Auriba“ umbenannten Schiffes an Arkas mit Umbenennung in „Kaptan Aytac A“ perfekt. Arkas übernahm diesen 2001 auf der Peene-Werft in Wolgast entstandenen Frachter im südspanischen Hafen Al geciras und brachte ihn in den Türkei-Nordafrika-Dienst ein.
Auch das Schwesterschiff „Taurus J“ wechselte jetzt zweimal innerhalb weniger Wochen den Eigner: Es wurde im Juni von Jüngerhans an die Reederei Nordic Hamburg geliefert, in „Nordic Aarhus“ umbenannt und am 7. September an Arkas weiter gegeben. ED/fab