Bei Tankern weltweit Nummer eins

Nur 55.000 Einwohner haben die Marshallinseln. Aber immer mehr Schiffe fahren mit der weiß-blau-orange-farbenen Flagge am Heck auf den Weltmeeren.

44,6 Millionen Bruttotonnen der Welttankerflotte tragen mittlerweile die Flagge der Marshallinseln in Ozeanien. Damit ist das Register eigenen Angaben zufolge zum Flaggenstaat Nummer eins bei Tankern aller Art weltweit aufgestiegen. Der Zuwachs während des Sommers speist sich aus Schiffen, die von griechischen, US-amerikanischen und asiatischen Eignern in Majuro, der Hauptstadt des Inselstaates, registriert wurden. Damit hat das Land Liberia als bisherigen Spitzenreiter bei den Tankern auf Platz zwei verdrängt. Dahinter folgen aktuell Panama, Singapur und Hongkong.

Insgesamt sind in Majuro über alle Schiffsklassen hinweg jetzt 137,3 Millionen BRZ registriert. Das Durchschnittsalter der 3939 Schiffe beträgt 8,7 Jahre.

Die Flagge des Inselstaates galt lange Jahre als klassische Billigflagge. Seit gut zwölf Jahren befindet sich das Register aber immerhin auf den White Lists des Paris und Tokio Memorandum of Understanding (MoU) und der Liste der US-Küstenwache („Qualship 21“). Gleichwohl sind die sozialen Standards auf den Marshallinseln natürlich erheblich geringer als in vielen anderen Flaggenstaaten mit tarifvertraglichen Regelungen für die Beschäftigung an Bord. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs zuletzt um beachtliche fünf Prozent. In der Ausgabe 2007 des von der Weltbank edierten „Doing Business“ werden die Marshallinseln hinsichtlich der dort vorherrschenden rechtlichen Rahmenbedingungen und der geringen Kosten bei der Einstellung und Entlassung von Arbeitnehmern als „Best Performer“ unter den dargestellten Wirtschaftsgebieten bezeichnet. 2007 trat der Inselstaat der Internationalen Arbeitsorganisation bei. Damit gelten auch hier arbeitsrechtliche Bedingungen, die einen internationalen Mindeststandard erfüllen. Dies hatte auch unmittelbare Auswirkung auf die Beschäftigungslage der Crews an Bord der dort eingeflaggten Schiffe.

US-Standard

„Es ist nicht leicht, diesen internationalen Standards, auch im Paris MoU und bei ‚Qualship 21‘ gerecht zu werden“, sagte Bill Galla gher, Präsident des Registers. „Immerhin sind wir aber der einzige der drei größten Flaggenstaaten der Welt, der den ‚Qualship 21‘-Standard der US-Küstenwache geschafft hat“, sagte Gallagher weiter. Gerade bei Tankern gelten zwischenzeitlich sehr hohe Sicherheitsanforderungen. Gekoppelt mit einer Flagge, deren Reputation in Sicherheits- und Umweltfragen als gut gilt, ist das für Reeder und Eigner mittlerweile – trotz des Kostendrucks auch in diesem Segment – ein wichtiger Qualitätsfaktor.

Gallagher zufolge sichert das Register der Marshallinseln den engen Kontakt zu seinen Kunden mit insgesamt 27 Niederlassungen weltweit, die zwischenzeitlich eine für die ozeanische Region ungewöhnlich hohe Qualität bei der Beratung und Betreuung bieten. pk

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