Billigflaggen im Visier
Kommende Woche werden in den deutschen Ostseehäfen schwerpunktmäßig die Arbeitsbedingungen auf Billigflaggen-Schiffen kontrolliert. Das teilte die Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF) jetzt mit.
Während der Aktionswoche vom 4. bis zum 8. September sollen ITF-Inspektoren in Rostock, Lübeck, Stralsund und Wismar verschiedene Schiffe auf die Einhaltung der Tarifverträge an Bord untersuchen.
Wie ein ITF-Sprecher weiter ausführte, regelt die Organisation die Arbeits- und Entgeltbedingungen der aus aller Welt kommenden Seeleute mit rund 11.000 Tarifverträgen. Die deutsche ITF-Mitgliedsgewerkschaft Verdi habe mehr als 1900 Tarifverträge mit deutschen Reedern abgeschlossen, die wiederum Schiffe unter Billigflaggen verkehren lassen. Diese definierte die international tätige Organisation 1974 erstmals so: „Wenn die nutznießende Eigentümerschaft und Kontrolle eines Schiffes außerhalb des Landes liegt, unter dessen Flagge das betreffende Schiff registriert ist, ist dieses als ein Billigflaggenschiff zu betrachten.“
Die Kampagne der ITF ist gewerkschaftlich und politisch organisiert. Nach eigenen Angaben konnten auf mehr als 10.000 betroffenen Schiffen angemessene Bedingungen durchgesetzt werden. dpa/ger