Bundespräsident Gauck als Schirmherr

Krisenthemen und Hafenfest: Der 35. Deutsche Seeschifffahrtstag im September in Kiel bietet beides. Neben einem Fachkongress zur Zukunftsfähigkeit der Branche steigt ein großes Fest am Kieler Hafen an der Hörn.

Schirmherr des alle drei Jahre stattfindenden Seeschifffahrtstages ist Bundespräsident Joachim Gauck. Rund 20 Schiffe werden vom 23. bis 25. September anlegen, gaben die Veranstalter am Donnerstag in Kiel bekannt. Zu den angekündigten Einheiten zählen alte Traditionssegler, Lotsenschiffe, Seenotrettungskreuzer und eine Korvette der Marine. „Wir haben keinen freien Meter an der Hörn“, sagte Gerald Immens vom Nautischen Verein zu Kiel. Auf Bühnen läuft ein musikalisches Programm, dazu locken Stände mit Essen und Trinken. Außerdem gibt es Infostände zum Beispiel zu Mikroplastik im Meer oder einen Werbestand der Marine. „Das Fest ist ein Novum, wir rechnen mit Zehntausenden Besuchern“, so Dr. Jürgen Rohweder, Vorsitzender des Nautischen Vereins zu Kiel. Thematisch wird es auf dem Seeschifffahrtstag insbesondere um die Frage gehen, wie in Deutschland künftig genügend nautischer Nachwuchs ausgebildet und auf deutschen Schiffen oder in Fachbehörden angestellt werden kann, betonten die Veranstalter. Die Frachtraten seien extrem am Boden, es würden kaum noch deutsche Seeleute beschäftigt. Und die geplante Änderung der Schiffsbesetzungsverordnung sehe auf Schiffen nur noch zwei statt bisher vier Seeleute aus der Europäischen Union als Mindeststandard vor. Für viele Absolventen im nautischen Bereich seien die Chancen auf einen Job zurzeit schlecht, warnten Rohweder und Immens. Dabei seien Experten für die Branche mit 400.000 Beschäftigten notwendig.

Auf dem begleitenden Fachkongress mit 300 Teilnehmern sollen Empfehlungen für die Politik erarbeitet werden. Ein Arbeitskreis wird sich mit Rohstoffen aus den Meeren befassen. Dabei gehe es nicht nur um Manganknollen, sondern auch um seltene Erden, die für die Industrie extrem wichtig seien, betonte Rohweder. Zwei weitere Arbeitskreise werden zum einen die überbordende Bürokratie in der Schifffahrt kritisch beleuchten, zum anderen die Ausbildung und Beschäftigung in der deutschen Seeschiff fahrt. lno/fab

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