Charterraten im Sinkflug
An den Schifffahrtsmärkten sitzen die Befrachter derzeit in allen Segmenten am längeren Hebel. Aufgrund der erhöhten Verfügbarkeit von Tonnage befanden sich die Charterraten für Bulker, Tanker und Containerschiffe vergangene Woche allesamt im Sinkflug. Die Frachtraten im Containerverkehr gaben trotz der geplanten Kapazitätseinschränkungen der Reeder zum Chinesischen Neujahr ebenfalls leicht nach.
Der Baltic Dry Index verlor jetzt sechs Tage in Folge zwischen 3,6 und 6,5 Prozent pro Tag. Schiffsmaklern zufolge ist die Nachfrage nach Schiffsraum für Spotgeschäft in allen wichtigen Warensegmenten sowohl im Atlantik als auch im Pazifik derzeit gering. Vor allem der Verkehr nach China stecke in einer Flaute, heißt es. Am härtesten traf es Panamaxe mit einem Rückgang der Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft um ein Fünftel auf wenig mehr als 6000 Dollar pro Tag. In Nordeuropa und Westafrika gingen einige Schiffe für kurze Trips zu noch geringeren Sätzen von 4000 bis 5000 Dollar aus dem Markt, die kaum ausreichen, die Betriebskosten zu decken. Für kleinere Bulker mit eigenem Ladegeschirr gab es Einbußen auf gut 6400 Dollar für Supramaxe und auf 5750 Dollar für Handysizer.
In der Tankerfahrt purzelten die Spotraten ebenfalls, obwohl die Befrachtungsaktivität höher war als für Bulker. VLCC-Einheiten verloren im Spotgeschäft 14 Prozent auf 31.300 Dollar pro Tag, für Suezmaxe ging es 11 Prozent auf 25.500 Dollar runter. Nur kleinere Aframaxe hielten mit 27.300 Dollar etwa das Niveau der Vorwoche. mph/fab