China liefert größten Carrier

CMA CGM hat jetzt in China das 18.000-TEU-Schiff „CMA CGM Vasco de Gama“ übernommen. Dabei handelt es sich um den größten Box-Carrier, der bislang bei einer chinesischen Werft gebaut wurde. Die zuletzt in Hamburg getaufte, gleich große „CMA CGM Georg Forster“ (THB 13. Juli 2015) war in Südkorea bei Samsung Heavy Industries gebaut worden.

Für die französische Reederei ist die „CMA CGM Vasco de Gama“ die dritte von sechs bestellten 18.000-TEU-Einheiten. Der 399 Meter lange und 54 Meter breite Containerriese wird unter britischer Flagge fahren und im Fernverkehr zwischen Asien und Europa innerhalb der French Asia Line (FAL) insgesamt elf Länder anlaufen. Die FAL ist einer der wichtigsten Diens te der Reederei.

Gegenüber der vorherigen Schiffsgeneration haben sich die Emissionen bei der „CMA CGM Vasco de Gama“ um zehn Prozent reduziert, teilt die Reederei mit. Der Frachter ist mit energiesparenden Umwelttechnologien ausgestattet. Dazu gehören eine Hauptmaschine der neusten Generation, ein gewundenes Vorkantenruder mit Antriebsschraube und eine verbesserte Kontur des Schiffsrumpfes.

Die nächsten Ablieferungen aus dieser Serie stehen für September und November 2015 an. Dann werden die beiden Carrier „CMA CGM Zheng He“ und „CMA CGM Benjamin Frank lin 2“ bei der Bauwerft China State Shipbuilding Corporation (CSSC) vom Stapel laufen. Insgesamt hat die Nummer drei unter den Linienreedern Containerschiffe mit einer Kapazität von insgesamt 418.547 TEU bestellt. Zum Vergleich: Für Marktführer Maersk stehen 367.406 TEU in den Orderbüchern, für MSC, die Nummer zwei, sind es sogar 701.086 TEU.

Nach der Taufe der „CMA CGM Georg Forster“ Anfang Juli steht im Hamburger Hafen nur wenige Wochen später das nächste Groß ereignis bevor. MSC stellt mit der „MSC Zoe“ (IMO 9703318) ihr neuestes Schiff der Olympic-Klasse vor. Es ist das dritte in einer Reihe von 20 Schiffen mit einer Kapazität von 19.244 TEU, den nach Kapazität derzeit größten Containerschiffen weltweit. Damit gesellt sich „MSC Zoe“ zu „MSC Oscar“ und „MSC Oliver“, die bereits im Frühjahr 2015 vorgestellt wurden. Alle drei Schiffe entstanden bei Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering (DSME) im koreanischen Okpo und fah ren unter der Flagge Panamas.

Die 396 Meter lange und 59 Meter breite „MSC Zoe“ hat eine Tragfähigkeit von 196.000 Tonnen. Vor seinem Anlauf in Hamburg erreicht das Schiff den Hafen Antwerpen, wo es heute erwartet wird. Der Scheldehafen spielt für MSC eine große Rolle, da sich hier ein eigener „Dedicated Terminal“ des Unternehmens befindet. Aktuell bereitet die Reederei die Verlegung ihres Home Terminals vom Delwaidedok (Rechtes Ufer) ins neue Deurganckdok (Linkes Ufer) vor. Nach der Taufe in Hamburg wird die „MSC Zoe“ auf der Rückreise Antwerpen ein zweites Mal ansteuern.

Im Containerschiffbau werden immer größere Einheiten geordert. Orient Overseas Container Line (OOCL) hatte im Frühjahr mit der Bestellung von sechs 21.100-TEU-Carriern mit 400 Metern Länge und 59 Metern Breite für einen neuen Größenrekord gesorgt (THB 7. April 2015). Die Order an die koreanische Samsung-Werft umfasst ein Volumen von knapp einer Milliarde Dollar. Samsung war bereits Rekordhalter unter den Werften, als MOL als erste Reederei einen Frachter jenseits der 20.000-TEU-Marke bestellt hatte. Zwischendurch hatte CMA CGM bei Hyundai Heavy Industries drei 20.500-TEU-Containerschiffe in Auftrag gegeben.

Größere Schiffe lassen sich effizienter betreiben als kleinere. Doch der Drang nach Größe hat auch seine Schattenseiten. So steht beispielsweise die Allianz Versicherung der Entwicklung kritisch gegenüber, da größere Schiffe im Fall einer Havarie auch potenziell größere Schäden bedeuten. Nach einer Kapazitätssteigerung von mehr als 80 Prozent innerhalb von zehn Jahren sei das Risikomanagement neu auszurichten, warnte Sven Gerhard von Allianz Global Corporate & Specialty. fab

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