Containerschifffahrt steuert Sparkurs

Moeller-Maersk hat im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Das Ergebnis verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1495 Millionen auf 778 Millionen Dollar, teilte der dänische Konzern am Freitag mit.

Als Begründung nennt das Unternehmen die Schwäche in der Containerschifffahrt und die negativen Folgen niedriger Ölpreise für die Energiesparte. Maersk Line steuerte zum Quartalsgewinn 264 Millionen Dollar bei – nach 685 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Damit hat sich der Anteil der Containerschiff sparte am gesamten Konzerngewinn gegenüber dem dritten Quartal 2014 von 45,8 Prozent auf 33,9 Prozent verringert. Bei APM Terminals ging der Profit von 345 Millionen auf 175 Millionen Dollar zurück, der Anteil am Gesamtgeschäft blieb mit knapp 23 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Reaktionen an der Börse hielten sich nach Bekanntgabe der Quartalszahlen in Grenzen. Die Maersk- Papiere notierten am Freitag nur knapp unterhalb des Schlusskurses des Vortags. Größere Überraschungen waren auch nicht mehr zu erwarten, nachdem Maersk zwei Wochen zuvor eine Gewinnwarnung her ausgegeben hatte. Mit dieser Maßnahme traf der dänische Konzern jedoch weniger sich selbst als vielmehr Mitbewerber Hapag-Lloyd, der zu dem Zeitpunkt eine Preisfindung für den letztendlich geglückten Börsengang durchlief.

Maersk hatte angekündigt, im Gesamtjahr 2015 einen Gewinn von 3,4 Milliarden Dollar zu erzielen. Zuvor war der Konzern von vier Milliarden Dollar ausgegangen. Als Begründung nannte die Maersk-Gruppe das eingetrübte Geschäft in der Containerschifffahrt. So ist die Differenz zwischen korrigierter und vorheriger Prognose von 600 Millionen Dollar allein auf Maersk Line zurückzuführen. Hier rechnet der Konzern mittlerweile nur noch mit einem Überschuss von 1,6 Milliarden Dollar – vor allem aufgrund rückläufiger Frachtraten, aber auch aufgrund des gesunkenen Frachtvolumens. Im jetzt veröffentlichten Quartalsbericht weist Maersk darauf hin, dass in der weltweiten Containerschifffahrt die Kapazität in diesem Jahr voraussichtlich um neun Prozent wächst. Für die Nachfrage zeigen sich die Dänen jetzt dagegen pessimistischer als bisher: Sie erwarten ein Wachstum von ein bis drei Prozent in diesem Jahr, nachdem sie zuvor noch mit einem Plus von zwei bis vier Prozent kalkuliert hatten. Kurz vor Bekanntgabe der Quartalszahlen hatte das Unternehmen bereits gemeldet, bis Ende 2017 insgesamt 4000 Stellen zu streichen. Sowohl die kurz- als auch die langfristigen Aussichten für die Schifffahrt hätten das Unternehmen veranlasst, die Sparschraube anzuziehen. fab

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