Cruise-Veranstalter ALH insolvent

Die 1996 in Genua umgebaute „Minerva“ bietet Platz für 350 Passagiere in 198 Kabinen (Foto: Eckardt)
Die britische All Leisure Holidays Limited (ALH) hat Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte das Unternehmen alle Kreuzfahrten der beiden Schiffe „Voyager“ und „Minerva“ abgesagt.
Betroffen von der Insolvenz sind die beiden Veranstalter Swan Hellenic und Voyages of Discovery Cruises, die jeweils eines der beiden Schiffe betrieben haben. ALH sieht sich aufgrund der finanziellen Lage außerstande, das Geschäft fortzuführen. Somit wurden alle Reisen storniert, der Großteil der Mitarbeiter habe bereits die Kündigung erhalten, teilte AHL mit.
Nach britischen Medienberichten soll das dritte Schiff der Gruppe, die „Hebridean Princess“ von Hebridean Island Cruises, bereits an private Investoren verkauft worden sein. Die Zukunft von „Minerva“ und „Voyager“ ist derweil noch unklar, wobei es auch für diese beiden kleinen Schiffe Interessenten geben soll.
Die 135 Meter lange „Minerva“ war 1996 nach einem Umbau auf der Mariotti Werft in Genua in Dienst gestellt worden. Vorgesehen war die Einheit ursprünglich als Forschungsschiff für die russische Marine; der Bau wurde aber nie fertiggestellt, so dass das Schiff Mitte der 1990er Jahre zum Ausbau als Cruiser zur Mariotti Werft geschleppt wurde. Die „Minerva“ verfügt heute über Platz für 350 Passagiere in 198 Kabinen auf sechs Decks. Vor fünf Jahren war noch ein umfangreicher Umbau auf der Bremerhavener Lloyd Werft erfolgt.
Umbau bei Bredo
Auch die „Voyager“ ist auf dem deutschen Markt nicht ganz unbekannt, denn das 1990 als „Crown Monarch“ in Spanien gebaute Kreuzfahrtschiff verkehrte in der Sommersaison 2008 nach einem Umbau auf der Bredo-Werft in Bremerhaven als „Alexander von Humboldt II“ und war nach Ersteigerung durch ALH ab 2012 im Einsatz. Im Frühjahr 2015 lag es letztmalig für Wartungs- und Reparaturarbeiten bei der Lloyd Werft. CE/fab