Dänische Fregatten zu Gast in Kiel

Die Namen Niels Juel, Iver Huitfeldt oder Peter Willemoes sind deutschen Marinesoldaten gut bekannt. Die dänischen Admirale waren Namensgeber für Korvetten und Schnellboote aus der Zeit des Ost-West-Konflikts der 70er und 80er Jahre.

2015 stehen die drei Namen für modernen und effizienten Marineschiffbau. Die Fregatten sind das neue Rückgrat der dänischen Seestreitkräfte für weltweite Einsätze. Am Wochenende besuchte das Trio als Teil eines dänischen Marineverbandes erstmals Deutschland. Iver Huitfeldt, Niels Juel und Peter Willemoes machten zusammen mit dem Landungsschiff Absalon und den Minenjagdeinheiten Hirsholm, Saltholm und MSF1 im Tirpitzhafen in Kiel fest. Die großen dänischen Marineschiffe weckten bei vielen Kielern Erinnerungen an die Zeit, als an der Scheermole die drei großen Zerstörer der Lütjens-Klasse ihre Heimat hatten.

Die drei dänischen Fregatten sind nicht für die Verteidigung dänischer Inseln und Häfen gedacht. Mit einer Länge von 138,7 Metern, einer Breite von 19,75 Metern und einer Einsatzverdrängung von 6645 Tonnen sind sie in der NATO die größten Einheiten mit einer Fregatten-Kennung am Rumpf. Gebaut wurden die drei Schiffe auch nicht als Fregatten, sondern unter der Bezeichnung Patruljeskib was übersetzt Patrouillenschiff bedeutet. Mit diesem Projektnamen begannen kurz nach der Jahrtausendwende die Planungen zum Ersatz der drei bis dahin kampfstarken Korvetten der Niels Juel-Klasse. Die 1980 bis 1982 in Aalborg gebauten Fregatten waren mit Flugkörpern, Torpedos und Artillerie für die Verteidigung der dänischen Meerengen ausgelegt. Mit 1320 Tonnen Verdrängung, 84 Metern Länge und einem Antriebsmix aus Gasturbine und Dieselmotoren waren diese drei Schiffe sehr wendig, schnell und kampfstark. Die drei Nachfolgeschiffe sollten andere Maßstäbe erfüllen: Tauglichkeit für weltweite Einsätze, lange Seeausdauer und viel Platz für neue Waffensysteme lauteten die Vorgaben.

Das Trio wurde 2006 bei der dänischen Lindö-Werft nahe Odense auf der Insel Fünen bestellt. Die Werft gehörte damals noch zum dänischen Maersk-Konzern und war der größte Schiffbaubetrieb in Dänemark. Im Fe bruar 2008 erfolgte der erste Stahlschnitt für das Typschiff Iver Huitfeldt. Der Rumpf wurde im Juni 2008 im Baudock auf Kiel gelegt und am 11. März 2010 aufgeschwommen. Die Schwestern Peter Willemoes und Niels Juel schwammen im Dezember 2010 zusammen auf und wurden ausgedockt. Die Ablieferung erfolgte bereits zwischen Januar und November 2011. Eine im Vergleich zum deutschen Marineschiffbau atemberaubend kurze Zeitspanne. FB/pk

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