Dampferpassage hat die Welt verändert

Der Dampferverkehr nach Amerika ist ein Stück Geschichte und hat die Welt verändert.

Die Passage zwischen Europa und Amerika hat das Leben von Millionen Menschen geprägt und ist zu einem Meilenstein geworden. Vor 175 Jahren hat alles angefangen.

Dabei war die „Savannah“ schon 1819 über den Atlantik gedampft, mit 27,5 Tagen fast zwei Wochen schneller als ein Segler. Doch die Dampfmaschine arbeitete nur stundenweise – und ließ immer wieder Schiffe zu Hilfe eilen, die ein brennendes Schiff wähnten. 1838 fuhr die „Sirius“ ausschließlich mit Dampf, musste zuletzt aber sogar die Ladung verheizen, um ans Ziel zu kommen. Sie bekam eine Auszeichnung, die es zuvor gar nicht gab: das „Blaue Band“ für die schnellste Atlantiküberquerung. Allerdings verlor kein anderes Schiff den Preis so schnell wieder: Nur dreieinhalb Stunden später dampfte die „Great Western“ in den Hafen – die drei Tage später losgefahren war.

Zwei Jahre danach startete ein gewisser Samuel Cunard aus Halifax in Kanada einen Linienverkehr. Der Nachfahre deutscher Einwanderer dachte groß und ließ gleich vier Schiffe bauen. Am 4. Juli 1840 machte sich die „Britannia“ in Liverpool auf den Weg. Mit den Schaufelrädern hüpfte das 63 Meter lange Schiff eher über die Wellen, als dass es fuhr. An Bord waren neben Post und Ladung 115 Passagiere, alle in der ersten Klasse. Mit etwa 16 Kilometern in der Stunde war die „Britannia“ zwar gerade mit einer Radfahrergeschwindigkeit unterwegs, aber nach zwölf Tagen und zehn Stunden war sie am 17. Juli 1840 in Halifax. Was für eine atemberaubende Geschwindigkeit!

Cunard wurde zum Begriff für Dampfer, Atlantik und Prunk. Dabei herrschte bald ein zäher Konkurrenzkampf um die Passagiere – und um das Prestige. Mit dem aufkommenden Nationalismus wollte jedes Land unbedingt das „Blaue Band“, auch wenn die Auszeichnung rein fiktiv war und nie verliehen wurde. „Mauretania“, „Kaiser Wilhelm der Große“, „Ile de France“ und „United States“ sind noch immer klangvolle Namen. Einen ähnlichen Glanz versprüht heute etwa die „Queen Mary 2“ (siehe auch Seite 1). dpa/FBi

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