Der Maersk-Konzern soll ein Container-Integrator werden

Der Maersk-Konzern wird sich von einem Transport- und Energiekonglomerat zu einem Integrator rund um den Container entwickeln. CEO Skou stellt seine Vision beim Capital Markets Day in Kopenhagen vor.

„Die Welt ändert sich und daher muss sich auch Maersk ändern“, sagte CEO Sören Skou jetzt bei dem Capital Markets Day des Konzerns in Kopenhagen. Dieser stand passend dazu unter dem Leitwort „The new Direction“.

Die Energieaktivitäten werden vor diesem Hintergrund in den kommenden zwei Jahren abgespalten, wodurch etwa ein Viertel des Konzernumsatzes wegfallen wird. Dies soll durch organisches Wachstum, aber auch weitere Zukäufe in dem neuen Kerngeschäftsfeld Transport und Logistik ausgeglichen werden. Maersk werde sich darin künftig auf die drei Säulen globale Containerschifffahrt, Containerterminals und Containerlogistik konzentrieren, so Skou vor Analysten.

Für die Maersk Line bedeutet das, dass sie wieder zu einem „Wachstumsunternehmen“ wird, das seinen Marktanteil kontinuierlich steigert. Bei APM Terminals wiederum, das in den vergangenen Jahren sein Portfolio durch umfangreiche Investitionen signifikant erweitert hat, geht es künftig eher darum, „die bestehenden Anlagen zu füllen“ und die Kosten zu senken. Um das zu schaffen, soll künftig deutlich mehr Maersk-Line-Ladung durch die Anlagen von APM Terminals gelenkt werden. Derzeit wird rund ein Drittel der Mengen der Reederei beim konzerneigenen Terminalbetreiber abgefertigt.

Stärkere Digitalisierung

Des Weiteren wird Maersk in den kommenden Jahren massiv in die Digitalisierung des Geschäfts investieren. Ein Ziel dabei ist, künftig auch deutlich stärker in der Hinterlandlogistik aktiv zu werden. Damit bekommt auch Damco als 3PL/4PL wieder eine Zukunft, nachdem in der Vergangenheit wegen der weiterhin schlechten Ergebnisse des Unternehmens mehrfach über einen möglichen Verkauf spekuliert worden ist.

Ein wichtiges Element im Rahmen der neuen Strategie ist Hamburg Süd, wie Konzernchef Skou unterstrich. Der geplante Zukauf sei eine einmalige Chance gewesen. Schließlich kommen durch die deutsche Linienreederei etwa sechs Milliarden US-Dollar an Umsatz hinzu. Von den 25 Prozent Umsatz, die durch die Abspaltung der Energieaktivitäten verloren gehen, würden damit rund 15 Prozent direkt wieder ersetzt. Hamburg Süd mit seiner starken Stellung im Lateinamerikaverkehr und im Reefergeschäft ist damit zum einen ein „Wachstumsturbo“ für Maersk Line. Zugleich soll der Nord-Süd-Spezialist helfen, die Auslastung bei APM Terminals zu erhöhen. Und drittens erhofft sich die Maersk-Spitze durch die Akquisition „substanzielle Synergien“ durch einen gemeinsamen Einkauf oder auch die bessere Auslastung des Netzwerks. Wie hoch diese sein werden, wollten die Verantwortlichen indes nicht sagen.

Ob sich der neue Ansatz des dänischen Riesen auszahlt, wird sich zeigen müssen. Analysten äußerten sich gegenüber der THB-Schwesterpublikation DVZ vor Ort indes grundsätzlich positiv zur eingeschlagenen Maersk-Strategie. Dieser Optimismus zeigt sich auch an der Börse. Am Mittwoch legte die Aktie bis zum frühen Nachmittag um knapp vier Prozent zu. sr/FBi

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