Deutlicher Ratenanstieg in der Linienfahrt

Die Frachtraten in der Containerschifffahrt befinden sich nach dem starken Monatsauftakt weiter im Aufwind. Alle einschlägigen Indizes für das Segment zogen vergangene Woche deutlich an. So verzeichnete der Shanghai Index SCFI für die Spotfrachten ex Fernost am Freitag ein Plus von knapp vier Prozent. Der World Container Index (WCI) der Beratungsfirma Drewry und der Freightos Baltic Global Index kletterten sogar jeweils um fünf Prozent gegenüber der Vorwoche.

Der Preisauftrieb ist Markt insidern zufolge begründet durch erhöhte Bunkerzuschläge für schwefelarme Treibstoffe, Kapazitätsanpassungen seitens der Linien und einen verstärkten Ladungszustrom in Fernost im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfests Ende Januar. Den Indizes zufolge machten besonders die Frachtraten im westgehenden Verkehr aus Asien heraus Richtung Europa und dem Mittelmeerraum einen Satz nach oben. Spitzenreiter war dabei die Relation Shanghai/Mittelmeer im SCFI mit einem Plus von 40 Prozent auf 1083 US-Dollar (USD) pro TEU. Im WCI von Drewry wird der Frachtenanstieg für das Hafenpaar Shanghai/Genua auf zehn Prozent geschätzt, die Durchschnittsrate liegt demzufolge jetzt bei 1814 USD/FEU. Auf der Rennstrecke von Fernost zur Nordrange kletterte das Ratenniveau laut SCFI um knapp zwölf Prozent auf 893 USD/TEU und laut WCI um 17 Prozent auf 1913 USD/FEU.

Die Linienreedereien flankieren diese Entwicklung durch vorübergehende Kapazitätseinschnitte. Den Marktforschern von Sea-Intelligence zufolge haben die Carrier sieben Wochen vor Chinesisch Neujahr mehr Streichungen von Abfahrten ex Fernost angekündigt als Anfang dieses Jahres und im Durchschnitt der vergangenen sieben Jahre.

In der Bulkschifffahrt hingegen zeigt der Ratentrend inzwischen nach unten. Der Baltic Dry Index fiel um 203 auf 1355 Punkte. Die höchsten Einbußen verzeichneten die großen Capesize-Bulker (180.000 tdw), nachdem die Charteranfragen für Eisenerzverladungen sowohl in Brasilien als auch in Westaustralien nachließen. Die Durchschnittsrate der Frachter im Spotgeschäft sank um fast ein Viertel auf gut 18.000 USD/Tag. Nur die Panamax-Bulker (82.500 tdw) konnten sich dank einer robusten Tonnagenachfrage im US-Golf sowie in Südostasien gegen den Trend verbessern – und zwar um knapp acht Prozent auf 12.745 USD/Tag. mph/ol/bek

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