Ex-Beluga-Chef beteuert: „Habe mich nicht bereichert“

In einem der größten Wirtschaftsprozesse der Schifffahrtsbranche hat sich der angeklagte Ex-Reeder Niels Stolberg erstmals geäußert.

Der 55-jährige Gründer der früheren Beluga-Reederei räumte am Mittwoch im Landgericht Bremen ein, 2009 und Anfang 2010 Bilanzen gefälscht zu haben. Er wies aber den Vorwurf des Kreditbetruges vehement zurück. Bei der Bilanzfälschung waren erhebliche Scheinumsätze verbucht worden, für die Briefkastenfirmen in Panama Rechnungen ausstellten, ohne das Leistungen erbracht wurden. „Mir ist völlig klar, dass dieses Verhalten unzulässig war“, sagte Stolberg.

Bei den Vorwürfen wegen Kreditbetrugs habe die Staatsanwaltschaft es sich aber zu einfach gemacht. Stolberg erläuterte, bei dem von Beluga praktizierten Modell der Schiffbaufinanzierung habe es sich um ein in der Branche durchaus übliches Verfahren gehandelt.

Im konkreten Fall stellte die Werft Volharding in den Niederlanden überhöhte Rechnungen für Leistungen aus. Die Rechnungen wurden aus Beluga-Eigenkapital beglichen, Volharding überwies aber einen Teil des Geldes wieder zurück. „Diese Rückzahlung konnte ich dann in der nächsten Gesellschaft erneut als Eigenkapital einsetzen. Ich habe alle Gelder immer reinvestiert“, erläuterte Stolberg.

Er habe sich nie persönlich bereichert. Auch wenn er nicht mit allen Details befasst war, habe er die Verantwortung getragen. „Ich stand als Kapitän auf der Brücke bei Beluga“, sagte Stolberg. lni/FBi

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