Halbzeit für Achterserie

Mit der „Johannes“ hat die im ostfriesischen Leer ansässige Reederei Briese jetzt die vierte Einheit einer Serie von acht in China bestellten innovativen Mehrzweckfrachtern des Typs OTECO (Open Top Economic) mit 5000 tdw übernommen.

Das Typschiff „Porthos“ kam vor rund einem Jahr in Fahrt und wurde nach seiner Jungfernreise von Tianjin nach Rouen in „Monika“ umbenannt. Dabei handelte es sich um den ersten Neubau, der seit 2012 für die 1984 von Roelf Briese gegründete Reederei in Fahrt kam. Ihm folgten am 16. Juli 2018 die Schwestern „Aramis“ und am 25. September die „Treville“. Die letzten vier Einheiten sollen bis Ende dieses Jahres geliefert werden.

Wie die „Johannes“ (3415 BRZ) und ihre drei Vorbauten werden auch die folgenden Schwestern durch Briese Chartering und den schwedischen Charterer AtoB@C Shipping befrachtet, an dem die Reederei Briese zu 50 Prozent beteiligt ist. Bei der Finanzierung der ersten vier Einheiten, die unter niederländischer Flagge laufen, hat sich die Ostfriesische Volksbank Leer engagiert. Die nächsten vier Schiffe finanziert die ABN Amro-Bank in Groningen.

Die Neubauten sind für den Transport von Schwergut (maximale Belastung: 15 Tonnen/Quadratmeter), Gefahrgut, Containern sowie für trockenes Massengut ausgelegt. Sie sind 89,99 Meter lang, 14,80 Meter breit und 8,45 Meter seitenhoch. Durch entsprechende Verstärkungen erfüllen sie auch die Anforderungen für die finnisch-schwedische Eisklasse 1A. Die Schiffe können zum Transport voluminöser oder besonders hoher Ladungsteile von Hafen zu Hafen oder für Offshore-Einsätze auch ohne Lukenabdeckung gefahren werden. Als „offene“ Schiffe kommen sie so bei 5,30 Metern Tiefgang auf eine Tragfähigkeit von 3400 Tonnen. Beim Einsatz als „geschlossenes“ Schiff beträgt die Tragfähigkeit auf 6,65 Metern Sommertiefgang rund 5000 Tonnen.

Für das Handling der Lukendeckel und Zwischendeck-Paneele steht ein über die gesamte Deckslänge von rund 75 Metern ein verfahrbarer Gantry-Kran zur Verfügung. Das Hauptdeck ist über 1100 Quadratmeter groß.

Mit der Bereitstellung eines Design- und Basic-Engineering für die von der Zhejiang Zengzhou Shipbuilding Co. Ltd. zu erstellenden Schiffe hatte die niederländische Niederlassung der Briese-Gruppe die ebenfalls niederländische Firma Groot Ship Design beauftragt. Auf deren Groot-Cross-Bow basiert auch die charakteristische Bugform der Neubauten. Bureau Veritas hat die Frachter klassifiziert.

Der Antrieb erfolgt über einen Schottel-Verstellpropeller mit einem Durchmesser von 3,50 Metern, der in einer Düse angeordnet ist. Die 1600 Kilowatt leistende MaK-Hauptmaschine ermöglicht eine maximale Geschwindigkeit von 12,5 Knoten, die ökonomische Reisegeschwindigkeit von rund zehn Knoten wird mit einer Leistung von 1030 Kilowatt erreicht. Der damit verbundene Tagesverbrauch von 4,9 Tonnen Brennstoff entspricht nach Reedereiangaben einer Einsparung von rund 40 Prozent gegenüber vergleichbaren älteren Schiffen.

Zur Reduzierung des Energieverbrauchs tragen auch die Wärmerückgewinnung der Haupt- und Hilfsmotorenanlage sowie die LED-Beleuchtungsanlage bei. Der Verbesserung der Manövrierfähigkeit dient ein Bugstrahlruder mit einer Leistung von 300 Kilowatt. Die zwölfköpfige Besatzung ist in Einzelkammern im vorn angeordneten Deckshaus untergebracht. jeme/bo

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