Hanjin-Pleite kostet 2,6 Milliarden Dollar

Die Insolvenz von Hanjin Shipping hat die südkoreanische Wirtschaft 2,64 Milliarden US-Dollar gekostet.

Das berichtete jetzt das Korea Maritime Institute (KMI). „Wir glauben, dass etwa 300.00 Ladungen, die normalerweise von Hanjin gehandelt wurden, an andere internationale Marktteilnehmer gegangen sind“, führt die in Busan ansässige, von der Regierung geförderte Organisation in ihrem nun veröffentlichen Report weiter aus. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen hätten mit der Reederei einen wichtigen Exportweg verloren. Dem Bericht zufolge hätten sie die Konsequenzen der Hanjin-Pleite daher besonders stark zu spüren bekommen. „In einigen Fällen haben sich ausländische Reedereien eher für Aufträge außerhalb Südkoreas entschieden“, heißt es darin weiter. Die Folge: Steigende Frachtraten, aber zu wenig Kapazität. „Viele Verlader haben dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren.“

Das KMI appelliert nun an die südkoreanische maritime Wirtschaft, die eigenen Kapazitäten aufzustocken und im Trend zu immer größeren Mega-Carriern mit mehr als 20.000 TEU mitzuhalten. Denn mit der Hanjin-Insolvenz sind in Südkorea bis zu 600.000 Stellplätze für 20-Fuß-Container entfallen. Zum Vergleich: Hyundai Merchant Marine und SM Line kämen dem KMI zufolge zusammen lediglich auf 400.000 TEU. Aber allein die taiwanesische Evergreen-Reederei verfüge über mehr als eine Million Stellplätze.

Das KMI fordert auch die südkoreanische Regierung auf, sich verstärkt für die Weiterentwicklung der eigenen Schifffahrtsindustrie einzusetzen. Ein erster Schritt könne die Korea Maritime Promotion Corporation sein. Der vom Ministerium für Ozeane und Fischerei organisierten Einrichtung sollen ab Juni 2018 umgerechnet bis zu 4,5 Milliarde US-Dollar zur Verfügung stehen. Damit soll die nationale maritime Wirtschaft künftig gefördert werden. ger

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